Wenn Gemüse schnippeln zum Event wird

Rheinische Post am 17.06.2022. Im Juni 2022 wird auf dem Wochenmarkt in Mönchengladbach Gemüse geschnitten und Suppe gekocht. Dazu gibt‘s Musik. Das Veranstaltungsformat wird zum ersten Mal in Mönchengladbach angeboten. Bei der ersten ‘Schnippeldisko’ in Rheydt wird ‘unverkäufliches’ Gemüse geschnippelt und in 350 Portionen Suppe verwandelt. Ein Zeichen für Nachhaltigkeit und gegen Verschwendung.

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Eine tolle, einfache Idee mit einem großen Impact auch für die Kleinen. Ein Zeichen für die Nachhaltigkeit und gegen die Verschwendung. Sehr inspirierend.

Bernd Woltmann von der Slow-Food-Gruppe Mönchengladbach ist die Begeisterung anzumerken, wenn er von der ersten Schnippeldisko in der Stadt spricht. „Ab 8 Uhr wollen wir loslegen. Dann wird das Gemüse von den Marktbeschickern gesammelt, das sie an diesem Tag nicht mehr verkaufen können“, sagt er und ergänzt: „Wir möchten regionales und saisonales Gemüse verarbeiten.“

Schnippeldisko

Die Schnippeldisko fand am Samstag, den 18. Juni 2022, von 11 bis 15 Uhr auf dem Rheydter Wochenmarkt statt. Es ist ein Format der Slow-Food-Youth-Bewegung  und gedacht als Kundgebung gegen Lebensmittelverschwendung sowie eine Party für Ernährungsbewusste und

Genussbegeisterte. 2012 fand die erste Schnippeldisko in Berlin statt. Ist das Gemüse eingesammelt, sollen sich viele freiwillige Schnippel-Helfer an Bierzeltgarnituren, ausgestattet mit Brettchen und Werkzeug, einfinden und das Gemüse klein schneiden. Dann steht Stefan Groß, der Wochenmarktbesuchern mit seiner Suppenküche Huusjemaat bekannt ist, bereit, um aus den Zutaten eine Suppe zu zaubern.

Der Gastronom ist vorbereitet. „Meinen 150-Liter-Topf brauche ich samstags nicht, das sollte passen“, sagt er. Woltmann kalkuliert mit etwa 350 Portionen, die sich jeder kostenlos abholen kann, so lange der Vorrat reicht. Damit das Schnippeln leichter von der Hand geht, ist Ranzi Gonzales mit dem „5-HT1 Kollektiv“ vor Ort und sorgt für den passenden Rhythmus.

Mit dem Format der Schnippeldisko lässt sich für Woltmann der Slow-Food-Gedanke, seine Affinität zum Wochenmarkt in Rheydt und Kulturelles gut verbinden. Denn auch der Verein „KARhe“, der den Wochenmarkt mit einem Kulturprogramm bespielt, ist mit im Boot. „Wir unterstützen gerne. Es ist

auch eine tolle Art der Vernetzung“, findet Vorsitzender Constantin Jansen. Auch das soll das kleine Festival auf dem Rheydter Markt bieten: Gelegenheit zum Austausch und Vernetzung. So sind in Zusammenarbeit mit der Stadtteilkoordination und mit Unterstützung des Quartiersmanagements unter anderem das PE 12, die neue Initiative Ernährungsrat Mönchengladbach, der Jugendtreff St. Marien, die Rollbrett Union und zwei Studierende des Fachbereichs Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein ebenfalls dabei. „Diese nutzen die Gelegenheit für eine Projektarbeit“, sagt Bernd Woltmann.

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