Stadtretter-Podcast #2 – “Die Großflächen im Handel”

Es geht in die 2. Runde!

In dieser Folge beleuchten wir diesmal das Thema Großfläche: Was bedeutet es für Innenstädte, wenn ein Warenhaus schließt und wie entwickelt man eine Nachfolgenutzung. Dazu gab es mehrerer Veranstaltungen (Blitzlichter), die im Rahmen der AG Kaufhauskrise entstanden sind. Hier kommt ihr zur AG Kaufhaus-Krise Seite

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Frank Rehme: Und ich habe wieder vor dem Mikrofon: einmal die Ariane Breuer, den Boris Hedde und den Stefan Müller-Schleipen. Hallo zusammen.

Ariane Breuer: Hi Frank.

Stefan Müller-Schleipen: Hallo Frank, Servus.

Boris Hedde: Ja Hallo.

Frank Rehme: Ja, wir haben große Themen. Wer wissen will, wer „die Stadtretter“ sind, dem empfehle ich immer wieder Folge 1. Aber wir haben jetzt ein großes Thema. Und zwar habe ich gehört, so Unkenrufen, hintenrum hat man mir zugesteckt, „die Stadtretter“ haben „Blitzlichter” gemacht zum Thema Großfläche. So, und da habe ich sofort gesagt: „Blitzlichter? Ich bin ja Hobbyfotograf, weiß natürlich, was das ist.“ Aber, ihr habt die „Blitzlichter“ ganz anders gemeint und wie ihr die gemeint habt, erklärt mir mal jetzt.

Ariane Breuer: Dann fange ich doch mal an. Also erst mal, wir sind ja „die Stadtretter“ und bekannt dafür, die Dinge gut auf den Punkt zu bringen und zu benamen. Und deswegen waren es nicht nur „Blitzlichter für Großflächen“. Ja, das war inhaltlich korrekt, Frank Rehme. Aber wir haben sogar die „AG Kaufhauskrise“ oder „Kaufhaus- und Warenhauskrise” gegründet, wo wir alle betroffenen Kommunen der aktuellen Schließungswellen, aber auch vergangenen Schließungswellen, erst mal miteinander vernetzt haben. Und wir sind ja ein Netzwerk, um eben gemeinsam Lösungen zu finden und Standards zu schaffen. Das nur zuvor Geschichte. Das haben wir übrigens schon im Februar diesen Jahres gemacht, also bevor die Schließungswelle, die neue, überhaupt veröffentlicht wurde. Da ist nur zum Hintergrund und vor diesen „Blitzlichtern“, auf die ich gleich auch zu sprechen komme, versprochen, haben wir eben diese Kommune in den Roundtable gebracht und gesagt: „OK, jetzt erzählt doch mal, wo sind denn eure Nöte? Eure Herausforderungen? Wo drückt der Schuh? Wie sieht es aus?“ Wir haben eine Befragung gemacht, geschaut: „Habt ihr eigentlich eine Idee, was ihr mit der Kaufhausimmobilie machen wollt, die jetzt leer steht oder demnächst leer fällt? Habt ihr sowas überhaupt schon mal gemacht?“ Und so weiter und so weiter. Heraus kam auch hier wieder, dass die Kommunen sich wünschen zu wissen, was denn in der Vergangenheit funktioniert hat. Denn ehrlicherweise ist es ja nicht das erste Mal, dass Kaufhäuser leer fallen in Deutschland. Also kann man doch einfach mal zurückblicken und schauen, was ist denn zum Beispiel aus den „Herties“ dieser Welt geworden oder alten Großimmobilien, wie zum Beispiel „Woolworth“-Filialen oder Ähnlichem. Und dann haben wir einfach mal unser Netzwerk gefragt und haben hier eben „Blitzlichter“ veröffentlicht. Das waren virtuelle „Best Practice“-Vorträge von umsetzenden und handelnden Akteuren. Und da sind wir, wie wir halt so aufgestellt sind, auch ganz breit unterwegs gewesen. Also vom Projektentwickler bishin zum Oberbürgermeister, über aktive Umsetzer aus der Innenstadt, Konzeptanbietende und und und. Haben wir hier eben vorgestellt und danach auch mit den Kommunen aktiv erst mal diskutiert, um zu schauen: Was geht denn eigentlich? Was funktioniert und wie gelingt es auch wirklich in der Praxis solche Nachnutzungen in Großimmobilien in der Innenstadt zu bringen?

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Boris Hedde: Stefan, was war dein „Lieblingsblitzlicht“?

Stefan Müller-Schleipen: Du solltest vielleicht noch was zum Format sagen, erst Mal. „Blitzlicht“ war ja eigentlich der Impuls. Also wir wollten uns den Impuls der gesamten Stakeholder, die an so einem Projekt arbeiten, abholen, um dann in die Diskussion zu kommen. Deswegen war das Format eher ein kurzer Impuls, Viertelstunde. Und der Rest wurde dann diskutiert. Und wir hatten sehr intensive Diskussionen, die dann das Zeitformat, wir haben ja nur eine Stunde angesetzt, oft gesprengt haben. Aber das zeigt, wie wichtig so ein Thema ist. Der wichtigste Impuls war eigentlich der umfassende Überblick. Ariane Breuer hat es gesagt, wir hatten Bestandhalter, Projektentwickler, wir hatten einen Studenten, der schon mal alle oder die Historie beleuchtet hat: Was hat funktioniert? Was hat nicht funktioniert? Und das Feedback auf die „Blitzlichter”, auf diese Impulse, war eigentlich das Schöne. Zu sagen: „Mensch, das haben wir gar nicht gewusst!“ und „Das gibt es schon?“. Und wenn wir sowas erzeugen, indem wir die richtigen Leute zusammenbringen, dann ist schon dann ist schon viel passiert in die richtige Richtung.

Ariane Breuer: Ich antworte aber auch auf Boris Hedde Frage. Ich sage jetzt, wer mein Liebling. Das macht man eigentlich nicht, aber ich tue es trotzdem. Ihr seht übrigens alle „Blitzlichter” aufgezeichnet auch im Netzwerk unter www.die-stadtretter.de. Da teilen wir natürlich dieses ganze Wissen, das wir auch aufgezeichnet haben, um das eben im Netzwerk zu verbreiten. Tatsächlich liebe ich das Projekt aus Solingen sehr, „Die Gläserne Werkstatt“, die dort entstanden ist an einer alten „Appelrath & Cüpper“ Filiale. Nicht weil es das allerbeste Projekt ist, aber weil es ein echtes Herzensprojekt ist und auch so ein bisschen der Underdog. Viele Projekte kennt man ja schon. Wir hatten zum Beispiel auch Lübeck an Bord, finde ich großartig. Jan Lindenau mit seinem Mindset, das er da auch immer mitbringt. Das sind alles tolle Projekte, aber in Solingen sieht man eben, wie man auch in einer sehr kleinen und herausfordernden Stadt so eine Filiale in der Innenstadt wunderbar mit viel Herzblut nachnutzen kann. Das ist sehr kreativ, es ist wirklich ein Ort der Begegnung geworden. Und ja, Gloria Göllmann, die das Ganze auch mit vorantreibt, die sagt immer so schön: „Man muss erst mal in einem Objekt in der Innenstadt wieder das Licht anmachen und dann werden weitere Lichter folgen“ und das fand ich sehr inspirierend.

Stefan Müller-Schleipen: Damit mir hier niemand vorwirft, dass ich um meine Antwort verlegen bin, ich oute mich für Lübeck. Ich finde, Lübeck hat so viel „MUTivation” in dieses Projekt gesteckt, zu sagen: „Wir kaufen die Immobilie und entwickeln sie selber.“ Das ist für mich ein super Ansatz. Boris Hedde, was ist dein Highlight gewesen?

Boris Hedde: Also ich fand das mit Lübeck auch wirklich überragend. Vor allem auch deshalb, weil es ja auch eine Kommune war, die überschuldet ist und die gesagt haben: „Hey, wir kriegen es trotzdem hin!“ Und ich fand es irre, die Vorstellung, dass man Gelder zusammenträgt aus nicht ausgegebenen Projekten im Haushalt. Wenn man die zusammenwürfelt, hat man schon das Budget für einen Kauf einer gesamten Kaufhausimmobilie. Also das fand ich ein krasser, wichtig Erkenntnis, weil es sollte Mut geben auch für Andere. Deshalb fand ich es auch sehr schön. Was mich am meisten aber umgetrieben hat, war der Blick nach vorne, also nachzuschauen, was gibt es denn, was noch nie verprobt worden ist. Und da hatten wir ein Beispiel aus Österreich, das gezeigt hat, wie man letztendlich vielleicht vieles kombinieren kann. Also mit einem digitalen Weg, einen Hub zu schaffen in der Innenstadt, als Lagerfläche und diese Lagerfläche von allen örtlichen mittelständisch und anderen ansässigen Handelsunternehmen zu nutzen. Als zentralen Hub für die Belieferung der örtlichen Kundinnen und Kunden. Und dann verbunden mit einem guten nachhaltigen Liefer-Service, verbunden mit einem Erlebnisraum, den ich plötzlich schaffe, weil ich plötzlich weniger Fläche brauche in den Mittelstands Handelsgeschäften und dann vielleicht mehr inszenieren kann oder mehr Interaktionen schaffe. Das fand ich schon cool. Weil wenn man nach vorne blickt, ist es genau das, wovon wir immer reden. Wie kriege ich eigentlich Emotionalisierung und Multifunktionalität in die Stadt rein? Das hatte mich schon sehr geflasht, das mit Digitalisierungen hinzubekommen, aber ich fand alle sehr spannend. Aber natürlich bleibt irgendwas immer hängen und bei jeder einzelnen Geschichte, glaube ich, hat mir so ein Take-away mindestens und das, glaube ich, ist der Reiz an diesem Ansatz und dem Format.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, das stimmt. Also auch der Projektentwickler, der mal berichtet hat, wie man an so was rangeht. Es gibt ja viele Buzzwords im Markt. Wir müssen diese Immobilien in eine „Mixed Use“ Immobilie umbauen. Unten ein Retail, in der Mitte Büro, oben wohnen. Das sagt ja jeder im Moment. Aber wie geht so etwas? Wie geht man daran? Und was funktioniert wirklich? Dass es nicht so einfach ist, wie viele sagen, wurde sehr exemplarisch gezeigt und Take-aways, schöner Ausdruck. Ja, wir hatten Take-Aways und das haben wir uns eigentlich ganz anders vorgestellt. Aber es funktioniert. Wir haben sehr offen, sehr ehrlich darüber diskutiert und wir hoffen aus diesen Erfahrungen in einen gewissen Standard zu kommen und weitere Projekte anzugehen und umzusetzen.

Boris Hedde: Ich fand es auch überragend, dass sich nachher die Kommunen zum Teil zusammengetan haben und gesagt haben: „Komm, lass uns einen Schulterschluss suchen und mal was machen!“.
Also man hat ja mal die Hoffnung, dass so ein Wissenstransfer dazu führt, dass jemand motiviert wird, etwas zu tun. Und ich fand, das war in allen Terminen spürbar. Die Kommunen, die dabei gesessen haben, mitgeredet haben usw., haben schon zum Ausdruck gebracht: „Also ich bin eigentlich dabei. Wenn ihr was machen wollt, sagt Bescheid, ich komm mit.“ Und das finde ich, das war so ein bisschen auch typisch „Stadtretter“, weil man man schafft einen gemeinsamen Ansatz und geht gemeinsam auf den Weg. Und wenn es gut läuft, findet man gemeinsam zur Sonne.

Ariane Breuer: Und ich finde, da darf man jetzt auch mal sagen, dass wir wirklich stolz auf unser Netzwerk sein können und müssen. Denn diese Transformation durften wir ja wirklich auch begleiten im „Stadtretter“-Netzwerk. Also, dass Kommunen jetzt ja fast schon daran gewöhnt sind, den Schulterschluss zu suchen, wenn sie bei uns aufeinandertreffen. Das ist schon sehr besonders. Und wir haben ja bereits in anderen Projekten auch bewiesen, dass das gelingt, eben im kleinen, aber auch im ganz großen Schulterschluss, um das Wort nochmal zu betonen. Und ja, wie du auch gesagt hast, die wollten wirklich. Also von Vornherein waren die dabei und haben mit den Hufen gescharrt und auch wirklich gefragt: “Okay, wann geht es los? Also wann können wir wirklich gemeinsam auch da in die Lösungsfindung und in die Entwicklung kommen?“ Und da sind wir auch gerade dran.

Boris Hedde: Frank Rehme, erlaub mir noch einen Satz mal eben, bevor du noch wahrscheinlich gleich reingrätscht. Weil das ja auch ein Podcast ist, für „die Stadtretter“. Also wenn ihr da draußen noch seid und ihr zu einer Stadt gehört, die auch Themen hat, die ihr behandeln müsst, aber nicht die Möglichkeit habt, bei diesen „Blitzlichtern“ dabei zu sein. Hey, Tür ist auf, meldet euch und ihr kommt mit in den Kreis der Koalition der Willigen, die was bewegen wollen. Ich würde mich freuen.

Frank Rehme: Ja, und jetzt grätsche ich auch rein, wie von Boris Hedde schon angekündigt. Was mich ja natürlich brennt interessiert: Stefan, was hat denn jetzt Lübeck so tolles aus dem ganzen Thema gemacht? Ich sage mal jetzt, aus irgendwelchen Haushaltsmitteln, so eine Immobilie zu kaufen, ist ja das Eine, aber was ist denn daraus dann entstanden?

Stefan Müller-Schleipen: Wichtig ist es vor allen Dingen erst mal, an die Umsetzung zu kommen, weil es wird ja viel diskutiert und tot diskutiert. Und wenn wir das machen, da sind die Risiken und dann ist meistens in der Stadt oder in den Gemeinde schon Schluss. Wir diskutieren viel zu viel. Wir wissen schon, oder die Experten wissen schon genau, was passiert. Aber ich glaube, wir sind in unseren eigenen Scheuklappen gefangen, den Blick zu weiten und zu sagen: „Lass es uns angehen!“ Ja, wir machen auch Fehler. Aber wenn wir Fehler machen, dann adaptieren wir Sachen und gucken, dass wir wieder in die richtige Richtung kommen. Das war das wichtigste Learning eigentlich. Ariane Breuer, du hast auch noch was zu sagen.

Ariane Breuer: Ja, so ein bisschen was müssen wir ja schon auch über Lübeck erzählen, weil ich das einfach so inspirierend finde, was dort geschaffen wurde. Also es ist klassisch erst mal das Buzzword „Mixed Use“. Das kann ja erst mal wieder alles sein, aber hier wird es eben mit Leben gefüllt. Also im Untergeschoss, wenn ich mich rechter erinnere, ist beispielsweise ein Start-up-Labs angesiedelt, wo man irgendwie wie in so gläsernen Büros sitzt und man kann dann auch schauen, wie die arbeiten und werkeln. Oben ist Pop-Up und Einzelhandel angesiedelt und ich glaube, das Größte, worüber wir immer alles sprechen, ist eben, dass Lübeck das Gymnasium einfach in die Innenstadt gebracht hat und gesagt hat: „Ich hole jetzt auch diese anderen Zielgruppen, die jungen Menschen.“ Das finden ja diese Buzzwords über die eben immer alles sprechen und keiner weiß, wie es geht. „Die holen wir jetzt in die Innenstadt und naja, dann siedeln wir die eben ganz oben im Gebäude an.“ Und dann fragten alle: „Ja, aber wo haben die dann ihren Schulhof?“ Und dann sagte Lübeck eben: „Naja, auf dem Dach.“ Warum nicht? Und die haben das einfach gemacht. Und tatsächlich war das für mich auch ein unvergesslicher Web-Talk, den Jan Lindenau damals ganz zu Beginn des Projekts auch schon mal im „Stadtretter”-Netzwerk gehalten hat. Ich erinnere mich da gut dran, weil nicht nur das Projekt so toll ist, sondern eben auch seine Haltung dazu. Er hat gesagt: „Ich möchte eigentlich jetzt gar nicht hören, was nicht geht und diese ganzen Bedenkenträger erst mal sammeln, sondern ich möchte von euch wissen, findet ihr das gut? Seid ihr dabei und wie schaffen wir das? Wie ist der Weg zur Lösung? Lasst uns darüber reden.“ Und ja, es ist gelungen. Es kommt jetzt in die Umsetzung und ist auf jeden Fall ein Leuchtturm für Deutschland.

Boris Hedde: Nicht nur das. Und ich fand es auch cool, wie er die Geschichte erzählt hatte. Wenn ich jetzt das rekapituliere für mich auch nochmal, der hat hier das Wort „Ü“ des „Übergangs“ immer auch sozusagen, in den Fokus genommen, den transformativen Prozess. Und „Ü“ weil ja auch mit Lübeck das „Ü“ drin ist, ja ganz präsent und prominent und das „Ü“ war ja eigentlich die Verbindung zweier Immobilien in der Innenstadt. Also unterirdisch werden diese Immobilien so verbunden, dass die eine Seite noch Retail hat und die andere eben auch eine Musikschule und so weiter. Also das fand ich echt beeindruckend und cool, den Mut zu haben, da so wirklich Multifunktionalität nicht nur irgendwie zu erzählen und zu insistieren, sondern tatsächlich in die Umsetzung zu bekommen. Wir reden immer so, als wenn das Projekt schon gelaufen wäre, es ist ja erst intendiert und die ganze Arbeit beginnt bei den Leutchen dort erst. Aber ich glaube, wir dürfen alle sehr gespannt nach Lübeck schauen, weil da ist sehr viel Herzblut drinnen, sehr viel neues Gedankengut. Und auch der, nicht der strengere Arm, das ist der falsche Begriff, sondern der hemdsähnliche Ansatz, tatsächlich auch mal loszugehen. Ohne zu wissen, wo es genau auch final hinauslaufen wird und zu schauen und zuversichtlich zu sein, dass es gut werden wird. Das fand ich für mich das Beeindruckende, dass man einfach auch Zuversicht hat in sein eigenes Tun.

Stefan Müller-Schleipen: Und was noch zu bemerken wäre, das bricht dieses tradierte Denken auf. Die Immobilienwirtschaft denkt immer noch an Assetklassen. Und wenn eine Assetklasse nicht läuft, dann nimmt man halt die nächste Assetklasse und und und und. Und im Moment ist halt das Thema Retail, Wohnen, Büro, fertig. Die Assetklasse Gymnasium, neue Nutzungsarten, die gibt es noch gar nicht. Wir müssen uns wirklich fragen, welche Funktionalitäten brauchen eine Innenstadt in der Zukunft, damit Leute in die Stadt gehen, die vielleicht heute gar nicht so die Stadt frequentieren. Und dieses neue Denken, das ist erfrischend, auch an dem Lübecker Projekt.

Ariane Breuer: Aber wisst ihr, was ich total spannend finde? Ich habe ja in der ersten Frage mich ein bisschen aus dem Fenster gelehnt und gesagt: „Hier sprechen wir auch mal Dinge an, die man sonst vielleicht nicht sagt oder nicht zu hören bekommt“. Und spannend an diesen Projekten wird doch sein, wie die am Ende angenommen werden. Es wird ja so viel gefordert im Moment, aber wir brauchen Kunst, Kultur, Eventisierung, Bildung, „Tra-La-La-Hopsasa“ in der Innenstadt. Und das klingt alles super, aber spannend ist doch die Frage: „Gehen die Leute da auch rein?“ Und da muss man ja ganz klar sagen, also wir haben das auch schon mal in Vorträgen bei Eröffnungsfeiern von solchen Objekten eben gesagt: „Leute, dann nutzt das aber bitte auch. Kommt hier rein, macht mit, bringt euch ein, engagiert, fragt nach, geht in diese Start-ups-Labs und habt Fragen und löchert die und schaut euch das wirklich an.“ Ja, also es bringt alles nix, wenn am Ende die Besucher das Konzept nicht annehmen. Und da müssen wir eben auch uns selber hinterfragen und sagen: „Okay, was wollen wir? Wollen wir das? Wollen wir dem eine Chance geben? Sind wir bereit, auch Dinge auszuprobieren?“ Wir wollen immer, dass die Kommune mutig ist und experimentiert. Wir müssen es eben auch tun und am Wochenende eben auch mal uns in solche neuen Konzepte bewegen und auch keine Angst vor Begegnungen haben und mal schauen, was passiert, wenn wir in einen neuen Raum gehen.

Frank Rehme: Ja, wunderbares Schlusswort, Ariane Breuer. Wir verlinken natürlich die ganzen „Blitzlichter“ jetzt hier auch in den Shownotes, dass ihr mit einem Klick einfach da mal drauf schauen könnt. Ansonsten sage ich: Besten Dank für euren Einblick in die „Blitzlichter“ und wir freuen uns auf die nächste Folge. Wir sagen aber: Daumen hoch und „Mutanfall“ in den Städten. Alles klar. Tschüss.

Ariane Breuer: Tschüss.

Stefan Müller-Schleipen: Tschüss. Dankeschön.

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