Die Metamorphose der Städte und Handel ist im Gange

Autor: Nina Bauer (VITAIL)

Die Innenstädte sind auf der Suche nach neuen Besuchsanlässen, die jenseits des Handels angesiedelt sind. Aber warum muss diese Metamorphose überhaupt geschehen? Wenn ja, was ist zu tun?

Wow-Effekt: 💙💙💙🤍🤍

Helden-Impact: 💙💙💙💙🤍

Nachahmungs-Level: 💙💙💙💙🤍

Tolle Kampagne, die zeigt, wie wichtig die Metamorphose in Städten ist.

Foto: Frank Rehme

Essen im Wandel

Kinder des Ruhrgebietes werden sich erinnern: Wer in den 70ern und 80ern ausgiebig einkaufen wollte, fuhr nach Essen, denn das war die Einkaufsstadt Nr. 1. Kinder liebten den Spielzeughändler Rostkothen, der auf 4 Etagen Kinder- und Erwachsenenaugen aufblitzen ließ. Die Erwachsenen hatten eine Riesenauswahl an Kaufhäusern wie Karstadt, Horten, Wertheim, Quelle und verschiedensten Ausstattern. Kurzum: Egal was man suchte, hier fand man alles. Das war auch schon vom Hauptbahnhof aus zu sehen, wie das untere Bild bis Anfang 2022 zeigt:

Foto: Frank Rehme

Die Zeit verändert das Selbstverständnis von Essen

Das vorgenannte Szenario ist natürlich Geschichte, die Veränderung begann noch in der vor-eCommerce Zeit am 12. September 1996: In der Nachbarstadt eröffnete auf einer Industriebrache das größte Einkaufszentrum Europas, das Centro Oberhausen. Über 250 Geschäfte lockten auf 125.000 qm Verkaufsfläche und 14.000 kostenlosen Parkplätzen mit identischen Öffnungszeiten die Shopper:innen des Ruhrgebietes an. Alle, wirklich alle umliegenden Städte erlebten in den folgenden Jahren einen rasanten Kaufkraftabfluss.
Damit hat auch Essen die Krone des Einkaufsparadieses abgegeben. Von Jahr zu Jahr hat sich die Situation durch das veränderte Käuferverhalten und den aufkommenden eCommerce auch noch verschärft. Anfang 2022 war es dann soweit: Das Willkommens-Schild am Eingang der Stadt sah dann so aus:

Foto: Frank Rehme

Muss die Metamorphose benannt werden?

Essen schien ein Problem gehabt zu haben: Einen riesigen Schriftzug mit einem Werteversprechen, das man seit Jahren nicht mehr erfüllen kann. Was also tun? In einem Prozess wurde die jetzt temporäre Umbenennung zum Folkwangjahr durchgeführt.

Aktuell wird über eine Bürgerbefragung ein neuer Schriftzug bestimmt, der im Herbst 2023 veröffentlicht wird. Damit erfüllt der Schriftzug dann wieder seine Aufgabe: Ein Denkmal zu sein. Ein Denkmal, das an die guten alten Zeiten erinnert. Aber um auf die Frage in der Überschrift zurückzukommen: Nein, das muss sie nicht!

Liebe Stadt: Was ist dein Wacken?

Die aktuelle Umbenennung zeigt aber das Dilemma vieler Städte: Ein Profil für Besuchsanlässe zu schaffen. Wacken hat es geschafft: Vor 30 Jahren weitgehend unbekannt, ist es jetzt weltweit als Zentrum der Hard-Rock Szene bekannt. Viele Städte suchen genau das Profil, und vergessen dabei immer einen: Die Besucher:innen. Statt zu erklären, was man ist, sollte man lieber erklären, was die Menschen dort erleben.
Alle Macht geht von den Besucher:innen aus, und genau deshalb sollte man sich auf deren Bedürfnisse konzentrieren. Da das aber schlecht in einem Satz darzustellen ist, muss man dazu eine gesamtheitliche Kampagne durchführen. Ein Beispiel ist die Stadt Oschatz, die das eindrucksvoll in einem Imagefilm darstellt:

VITAIL GmbH

Rather Kirchplatz 11
40472 Düsseldorf
Telefon: +49 151 21225121
E-Mail: info@vitail.de

Autorin

Nina Bauer

E-Mail: info@vitail.de

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Nina Bauer
Letzte Artikel von Nina Bauer (Alle anzeigen)