Stadtretter-Podcast #19
“EMMA – Die KI, die Automatisierung für alle möglich macht”
Folge #19 jetzt hier für Euch!
In diesem Podcast erfahrt ihr mehr von Christian Bulka (WIANCO OTT Robotics GmbH): Darüber wie die kognitive KI EMMA die Automatisierung neu definiert. Während generative KIs wie ChatGPT Inhalte erstellen, ermöglicht EMMA die einfache Digitalisierung von Arbeitsabläufen – ganz ohne Programmierkenntnisse oder externe Unterstützung. Welche Chancen das für euch und eure Kommune bietet und wie sich Prozesse dadurch effizienter gestalten lassen, erfahrt ihr hier!
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Intro: Die Stadtretter – Der Podcast
Frank Rehme: Ja, wieder eine neue Folge des Stadtretter Casts. Heute zu einem wirklich, ja nicht abgespaceten Thema, abgespacet hört sich immer so ein bisschen negativ an, sondern ein Thema, wo, ja ich sage mal, ein neuer Space uns die Realität deutlich versüßen kann. Und dazu habe ich jetzt hier im Podcast einmal den Christian Bulka von WIANCO und natürlich wieder unseren geliebten Stadtretter, den Stefan Müller-Schleipen. Hallo zusammen.
Stefan Müller-Schleipen: Guten Morgen.
Christian Bulka: Hallo Frank
Frank Rehme: Ja, ich sage mal, Stefan, dich stellen wir jetzt mal gar nicht mehr vor. Ich glaube, halb Deutschland kennt dich mittlerweile schon und alle, die mit Städten zu tun haben, wissen sowieso einmal wer a) Stadtretter ist und 2.) wer du bist, auch dahinter. Aber trotzdem zwei Worte zu dir im Twitter-Style. Nee, X-Style heißt das ja heute. 280 Zeichen. Leg los.
Stefan Müller-Schleipen: Ja, um Gottes Willen. Ja, Stadtretter, danke für das Lob vorweg. Ich glaube, man merkt, dass wir Problemlöser sind. Wir sind eine Gruppe von Menschen, mittlerweile ja über 1.300 Städte und Gemeinden und ganz, ganz viele Unterstützer, denen man Probleme über den Zaun werfen kann, die aber auch Sachen identifizieren, spannende Themen und dort Hilfestellung, Ratgeber und Problemlöser sind. Und ich glaube, wir haben heute ein Thema, wo viel Blabla im Markt ist und jeder ist plötzlich ein Experte in KI und ich glaube, es ist Zeit, mal ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen.
Frank Rehme: Ja. So, dann schwenke ich sofort über zu unserem heutigen Gast, dem Christian Bulka. Christian, nicht nur ein paar Worte zu dir, sondern auch ein paar Worte zu eurem Unternehmen und was so das Ziel von eurem Handeln ist.
Christian Bulka: Ja, freut mich und vielen, vielen Dank für die Einladung. Und ich kann das nur sagen, Stefan, was du eben gerade beschrieben hast mit eurer Organisation, ihr macht echt viel und insbesondere ganz, ganz, ganz viel Gutes für die dezentrale Kommunalstruktur in Deutschland. Ich bin einer von drei Geschäftsführern bei der WIANCO OTT Robotics GmbH, bin kein ITler, ich habe vor vielen, vielen Jahren mal BWL studiert, bin dann viele Jahre bei einem großen IT-Consulting-Unternehmen in Deutschland tätig gewesen, bei dem ich vor 13 Jahren auch mit den beiden Gründern von WIANCO, dem Paul Tessmann und dem Michael Wilczynska zusammengekommen bin, weil die Software, die wir entwickelt haben, die wir als EMMA, kognitive künstliche Intelligenz EMMA, in den Markt bringen, ihre Ursprünge hat vor 13 Jahren in einem großen Security-Projekt der Telekom, bei dem Paul und Michael tätig waren. Ich kenne die beiden also schon seit relativ langer Zeit, bin beratend freundschaftlich mit denen verbunden und die Kontakte haben sich dann 2020/2021 intensiviert, sodass ich dann aus meiner alten Tätigkeit rausgegangen bin und hier bei WIANCO eingestiegen bin und wir jetzt, es uns auf die Fahnen geschrieben haben, durch die kognitive künstliche Intelligenz EMMA, dem Fachkräftemangel zu begegnen, dem Thema digitale Bildung einen ganz anderen Stellenwert zu geben, und zwar mit einem wirklich ganz praktischen Werkzeug, einem Werkzeug, das grundsätzlich von jeder Person in die Anwendung gebracht werden kann. Und das jetzt mal einfach ganz kurz und knapp in der Zusammenfassung. Ich glaube, wir kommen ja im weiteren Verlauf dann noch auf unterschiedliche weitere Aspekte zu sprechen.
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Frank Rehme: Ja, absolut. Und ihr habt ja, ihr sprecht ja mit eurer Lösung ein Problem an, was wirklich, ja ich sag mal, durch alle Branchen durchgeht, nämlich nicht nur Fachkräftemangel, Arbeitskräftemangel, sondern einfach auch Menschenmangel. Wir brauchen einfach in Zukunft Leute, die Babyboomer, die jetzt alle in Rente gehen in den nächsten Jahren, ja ablösen Und da kommt ein großes Problem auf Verwaltung, aber auch auf Unternehmen hinzu, wie man diese Leute ersetzt, wenn man keine neuen nachbekommt. Und da habt ihr eine Lösung geschaffen mit eurer EMMA, kognitive Intelligenz, wo ihr Prozesse automatisiert durch eine KI.
Stefan Müller-Schleipen: Ja.
Christian Bulka: Genau, richtig. Also EMMA ist eine sogenannte kognitive künstliche Intelligenz. Das ist ganz wichtig von der Unterscheidung her, weil KI, künstliche Intelligenz letztlich fast schon mehr als ein Buzzword ist da draußen. Ja, und spätestens seit Ende 2022 als ChatGPT das Licht der Welt erblickt hat, ist KI in aller Munde. Und wenn man sich anschaut, was im beruflichen Kontext, aber auch im gesellschaftlichen, privaten Kontext eben über KI gesprochen wird, dann handelt es sich in 99,5 Prozent aller Fälle immer um sogenannte generative KIs. Eine generative KI eben wie ChatGPT beispielsweise oder Bard oder Gemini. Eine generative KI hat das Charakteristikum, dass und ich glaube jeder von uns hat ja schon mal mit ChatGPT gespielt oder arbeitet vielleicht auch damit, dass wenn man einen Prompt absetzt, ja, diese Software in der Lage ist, neuen Content zu kreieren, in Form von Text, auch in Form von Bildern oder von Videos beispielsweise. Und EMMA eine Software ist, mit der man digitalisieren kann. Und digitalisieren heißt in dem Zusammenhang, dass man all das in die Automatisierung bringt, alle Arbeitsabläufe in die Automatisierung bringt, die man ganz grundsätzlich automatisieren kann. Und das Besondere an EMMA ist, dass das grundsätzlich jeder kann. Also war das Thema der Automatisierung bis dato in nahezu allen Fällen immer ein IT Projekt, ja, hat man IT Programmierer gebraucht, musste man externe Beratungen mit einbinden, Systemhäuser etc., pp. Ist unsere kognitive KI eine Lösung, mit der jede Person unabhängig des IT Know-Hows und man muss nicht programmieren können, man braucht keine Skript-Erfahrung, sondern grundsätzlich kann jede Person jeden Arbeitsablauf automatisieren, den diese Person einer anderen Person erklären kann. Und das hat natürlich Wirkung in den unterschiedlichsten Bereichen, nicht nur im Bereich der öffentlichen Verwaltung, sondern natürlich auch im Bereich der Privatwirtschaft.
Stefan Müller-Schleipen: Ich möchte das Thema nochmal aus Stadtretter-Sicht aufgreifen. Warum ist das ein Stadtretter-Thema? Weil ich glaube, dass wir im Bereich der Digitalisierung in Deutschland echt ein Problem haben und wir im Moment noch nicht auf einem Weg sind, zumindest meiner Meinung nach, wo wir standardisierte IT-Lösungen für unsere Kommunen haben werden. Es ist immer noch viel zu viel Flickwerk, Insellösungen werden geschaffen, Kommunen feiern sich auf diversen Smart-City-Veranstaltungen, wie digital sie doch sind und jeder fummelt in seinem eigenen Bereich. Und solange wir da nicht besser werden und einen deutschlandweiten Datenstandard haben, sind, glaube ich, solche Lösungen, die unheimlich personalintensive, langweilige, ich sag mal ein bisschen flapsig, doofe Prozesse automatisieren und dem Sachbearbeiter eine unheimliche Unterstützung geben und ihn aus diesem drögen Anträge-Abarbeiten rausholen, eine super Brücke. Eine Brücke, bis es wirklich dann mal so weit ist, dass wir in Deutschland funktionierende digitale Standardsysteme in unseren Kommunen haben. Und solange brauchen wir eine EMMA und ich glaube, danach brauchen wir sie auch, weil man da ja schon wieder weiter denken kann. Aber deswegen ist es ein Thema, wo wir uns mit beschäftigen und sagen: Wir wollen unseren Kommunen Know-How an die Hand geben, Hilfestellungen an die Hand geben, vor allem die richtigen Lösungen an die Hand geben, weil das Thema Datenschutz ist bei allem, was ich so erkenne, ja nie richtig beleuchtet.
Christian Bulka: Ja, das ist ein schöner Aufschlag, Stefan, was das betrifft. Und ich meine, du kennst EMMA, du hast sie ja auch, nicht nur angesehen, sondern weißt, wie sie wirkt, weißt, wie sie arbeitet. Und in der Tat ist es so, dass sie ja komplett schnittstellenfrei arbeitet. Und als kognitive KI schaut sie ja quasi wie ein Mensch auf den Bildschirm und kann alle Anwendungen, alle Tools bedienen, wie wir Menschen auch, schnittstellenfrei. Sie ist nicht abhängig von APIs, man braucht keine IT-Spezialisten, um diese Automatisierung aufzusetzen. Und das hat natürlich die unterschiedlichsten Auswirkungen und Aspekte, denn was man eben mit EMMA in die Umsetzung bringen kann, ist insbesondere Einbezug. Also Einbezug in dem Kontext, dass die Personen, die ja tief erfahren sind in dem, was sie Tag ein Tag ausmachen, die Personen, die sich teilweise selbst wie so eine Systembrücke fühlen zwischen unterschiedlichen Anwendungen, ja, weil sie in dieser Datenbank nach irgendwelchen Adressen schauen, gucken, ob die Informationen hier eben auch stimmen. Schauen, ob jetzt, wenn eine Krankmeldung reinkommt, man den Anhang öffnet, die Krankmeldungsinformationen ausliest, um sie dann in ein HR-System einzutragen, beispielsweise. Also alles irgendwie repetitive, wiederholende Tätigkeiten, die also wirklich auch keine Menschen Spaß machen. All diese Tätigkeiten, die können von EMMA übernommen werden und zwar automatisiert aufgesetzt werden durch die Personen, die genau dieses Fach-Know-How haben. Das heißt, EMMA ist ein Werkzeug. Ein Werkzeug, das die unterschiedlichsten Einheiten und die in diesen Einheiten arbeitenden Personen unterstützt, sich selbst zu entlasten und freie Zeit, in Anführungszeichen, zu gestalten, indem man dann vielleicht einmal mehr mit einem Kunden sprechen kann, beispielsweise, indem man einmal mehr auch dann Zeit hat, sich Gedanken zu machen: Wie kann denn das Leistungsportfolio unseres Teams oder unserer Abteilung verbessert werden?
Frank Rehme: Also hochinteressant, weil solche Prozesse in Zukunft, also die haben in der Vergangenheit auch nie Spaß gemacht, aber in Zukunft werden wir einfach immer weniger Leute finden, die solche Regelprozesse eigentlich machen können. Hast du denn mal so praktische Beispiele, wo du sagst: Da an der Stelle haben wir das und das erreicht und das war das, der Benefit daraus, also so haben wir es umgesetzt und so war der Benefit daraus. Das ist ja immer die Frage, die kommt: Wo kann man sich so etwas schon mal anschauen?
Christian Bulka: Ja, also wie gesagt, wir haben im Bereich der öffentlichen Verwaltung in kürzester Zeit, das heißt in neun, zehn Monaten über 50 Verwaltungen mit EMMA geonbordet und ich muss gestehen, dass ich die öffentliche Verwaltung an der Stelle wirklich als agil und auch entscheidungsfreudig erlebe. Da scheinen wir irgendwie einen gewissen Nerv der Zeit auch zu treffen und Kommunen starten mit EMMA durch. Jetzt nicht nur Kommunen, das sind auch Landkreise beispielsweise und die Größenordnung am Ende des Tages ist vollkommen egal. Also wir haben zwölf, dreizehntausend Personenkommunen über große kreisfreie Städte wie Wiesbaden, wie Offenbach, wie Bonn, die wir gewonnen haben, Landkreise bis hin zu den ersten Ministerien, beispielsweise im Wirtschaftsministerium, wo EMMAs zum Einsatz kommen, um im Bereich der Energieregulierung zu wirken. Die Prozesse, die die Kommunen mit EMMA in die Automatisierung bringen können, selbst aufsetzen können, die gehen von Prozessen im Bürgerbüro, wo beispielsweise das komplette Management der Anwohnerparkausweis-Beantragung mit EMMA automatisiert durchläuft bis hin zum vollautomatisierten Grillhütten-Management, beispielsweise, geht in Bereiche rein, Unterhaltsvorschussüberprüfungen, wo EMMA Mails, die reinkommen, Anhänge sichtet, PDFs öffnet, JPEG-Dateien öffnet, Informationen ausliest und guckt, ob beispielsweise der Schulausweis beiliegt, was der Fall sein muss bei Kindern, die älter als 15 Jahre sind im UVG-Prozess, bis hin zu Prozessen in der Kämmerei oder auch im Bereich des Sozialamts rund um das Thema Wohngeld. Und gerade dieser Wohngeldbereich, das ist so ein Beispiel, wo durch eine Gesetzesänderung, Stichwort Wohngeld Plus, die Anzahl der antragsberechtigten Personen sich teilweise verdoppelt, verdreifacht hat, aber die Zahl der Kolleginnen und Kollegen in den Kommunen sich natürlich nicht verdoppelt und verdreifacht hat. Das heißt, die Personen in den Ämtern sitzen auf einem riesigen Berg von Arbeit und kommen gar nicht da hinterher, das alles abzuarbeiten, auch wenn sie 24 Stunden am Tag durcharbeiten würden. Und wenn man sich jetzt wiederum überlegt, dass dahinter ja menschliche Schicksale stehen, das sind ja Menschen, die warten dann auf die Rückmeldung hinsichtlich ihres Wohngeldantrags und in den Verwaltungen wird in der Tat schon alles gegeben, um das Ganze zu bearbeiten, aber die Welle an Arbeit ist so groß, dass man gar nicht da hinterherkommt, das alles zu bearbeiten und man da dann eben EMMA zum Einsatz bringen kann, die wirklich innerhalb von wenigen Tagen dafür sorgt, dass sehr, 70-80 Prozent der kompletten Prozessbearbeitung automatisiert läuft, dann tut es nicht nur gut, wenn man das dann eben auch geschildert bekommt von den Verwaltungen, sondern dann merkt man, da hat man echt Impact.
Frank Rehme: Jetzt mal ein kurzer Hinweis in eigener Sache und zwar könnt ihr die Stadtretter auch unterstützen und das ohne einen Cent auszugeben, indem ihr einfach die Stadtretter weiterempfehlt, den Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden davon erzählt, welch cooles Netzwerk das hier ist. Dann könnt ihr natürlich gerne eine Bewertung im Podcatcher eurer Wahl abgeben, am besten natürlich immer fünf Sterne und abonniert den Newsletter, dann seid ihr immer bestens informiert. So, jetzt geht’s aber weiter.
Also hochinteressant. Also ich sehe, ihr seid ja schon da richtig breit aufgestellt und seid im echten Leben ja schon angekommen, dann seid ihr ja weit weg von einem Start-up, sondern eure Lösung schafft ja auch schon Mehrwert jetzt in den Verwaltungen. Jetzt eine große Frage.
Christian Bulka: Das auf alle Fälle und das Schicke ist ja letztlich gerade, und wir sind ja jetzt hier im Bereich der öffentlichen Verwaltung im Fokus, dass ja viele Verwaltungen auch in Standardvorgehensweisen arbeiten, mit Standard-Tools, mit Standardprozessen arbeiten und dann ist es halt doch relativ häufig so, dass jetzt beispielsweise innerhalb eines kommunalen Verwaltungsbereichs, wenn Landkreis A einen Prozess im Gesundheitswesen automatisiert aufgesetzt hat, dieser Prozess ganz einfach von Landkreis B eben auch in die Umsetzung gebracht werden kann und dann können die Landkreise untereinander die aufgesetzten Prozesse einfach teilen. Also die Prozesse kann man importieren, exportieren, dann muss Landkreis B nur an dem Stellen im Prozess ein bisschen was anpassen, wo bei B was anders ist als bei A. Und das ist halt so dieser Gedanke, auch der hinter EMMA steht, dass man möglichst schnell ein Werkzeug an die Hand gibt, um Unterstützung zu geben, Entlastung zu geben, um wirklich Impact zu haben.
Frank Rehme: Ich manage ja hier das „Mittelstand-Digital Zentrum Handel“ und wir machen da ein KI-Navi in Nordrhein-Westfalen auch. Und da stoßen wir immer auf zwei Themen, wenn wir in diesem Bereich arbeiten. Nummer eins ist Datenqualität und Nummer zwei ist Datenschutz. Datenqualität, da legen wir manchmal wirklich KI an, um überhaupt erst mal Daten so sauber zu haben, dass die KI die überhaupt benutzen kann. Und Datenschutz ist natürlich immer ein Riesenthema, sobald du etwas Personalisiertes dabei hast. Wie löst ihr solche Themen? Weil ich sage, die eine Kommune hat eine Lösung X, die andere Kommune hat Lösung Y. Passen die Sachen zusammen? Wie kann man mit der Datenqualität so arbeiten oder müsst ihr da nochmal so einen Bereinigungsprozess durchgehen, um das Rauschen da zu entfernen und solche Sachen alle?
Christian Bulka: Also ganz grundsätzlich kann ja EMMA jedes Software bedienen, wie wir Menschen sie auch bedienen können. Und das Spannende ist ja, dass sie ja auch andere generative KI-Module bedienen kann. Also wir selbst haben Prozesse, da ist EMMA als eine kognitive KI in der Gestalt aufgesetzt, dass sie auf generative KIs zugreift, GPT-VO benutzt beispielsweise, sich die Ergebnisse raus holt und automatisiert weiterverarbeitet. Also insofern diese Flexibilität bringt sie mit. Was unsere Kunden uns als Rückmeldung geben und das ist jetzt in der Tat mehrfach gebenchmarkt, sei es von großen, auch internationalen Banken oder auch von der öffentlichen Verwaltung, dass die Qualität, die EMMA liefert im Auslesen von Informationen aus unstrukturierten Datenquellen, also wenn Energieausweise beispielsweise eingescannt sind, wenn Lebensläufe eingescannt sind, Mietverträge, Gewerberegisterauszüge etc. pp., dass EMMA damit das abstandsstärkste Tool am Markt ist zum Auslesen dieser Information. Der zweite Punkt, und da hast du ja gerade das Thema Datenschutz noch angesprochen auch, will ich ganz kurz darauf eingehen. EMMA arbeitet auf den Systemen unserer Kunden zu 100 Prozent on-prem. Also die arbeitet auf den Netzwerken und Rechnern unserer Kunden. Sie braucht keinen Internetconnect, sie braucht keine Cloud Connectivity, sie spricht mit niemanden. Ja und das bedeutet natürlich auch, dass wir als Firma WIANCO, auch als Hersteller der Software EMMA, wenn die EMMAs dann bei unseren Kunden installiert sind, auch wir nicht die Möglichkeit haben, auf die EMMAs drauf zu schauen um zu gucken, was unsere Kunden mit den EMMAs denn anstellen. Können wir nicht. Ja das heißt, selbst wenn mich jetzt jemand fragen würde: Was macht denn die Stadt X mit EMMA? Selbst wenn ich es dürfte, ich könnte es gar nicht sagen, weil ich gar nicht drauf gucken kann. Ich würde liebend gern manchmal Mäuschen spielen, weil ich selbstverständlich gerne mal drauf gucken wollte, um zu gucken, was die Kunden eben machen. Aber dadurch, dass EMMA in der Anwendung relativ einfach ist, automatisieren alle Kunden von uns ihre Prozesse selbst. Insofern kann ich auch gar nicht berichten, was in der Breite umgesetzt ist.
Frank Rehme: Dann dazu direkt eine Frage, Christian: Müssen denn da nicht gut ausgebildete Leute vor Ort dann sein in den Verwaltungen, die wissen, wie man mit so einer EMMA umgeht, wie man so eine EMMA anlernt und wie man die konfiguriert? Ist das ein langer Prozess, bis man da ein Experte drin ist?
Christian Bulka: Naja, so das Werteversprechen, was wir in den Markt geben, ist ja, dass grundsätzlich jede Person auch ohne IT-Know-How nach einem zweitägigen Training auf EMMA in der Lage ist, anzufangen, jeden Prozess zu automatisieren. Und da erleben wir die unterschiedlichsten Situationen in dem Kontext, dass wir auch im Vorfeld gar nicht sagen können, wenn beispielsweise fünf Personen zu uns ins Training kommen, wer denn die Person ist, die sich mit EMMA am leichtesten tut. Also ein konkretes Beispiel. Ich hatte jetzt zweimal die Situation gehabt in dem Jahr, dass dann der Geschäftsführer respektive Vorstand eines Kunden sich bei mir gemeldet hat und gesagt hat: Herr Bulka, wir sind ja Ende nächster Woche mit fünf Personen bei Ihnen im Training. Ich wollte mich nur kurz bei Ihnen melden, denn der Herr Schäfer aus der Buchhaltung, der hat ihre EMMA-Vorstellung auch gesehen und der will unbedingt zu Ihnen ins Training kommen. Ich weiß gar nicht, warum. Der hat sich jetzt mit IT nie besonders hervorgetan. Der steht zwei Jahre vor Renteneintritt, aber der will unbedingt EMMA kennenlernen. Und der Geschäftsführer hat zu mir gesagt: Ich habe mich bei Ihnen gemeldet, achten Sie bitte darauf, dass der im Training nicht hinten runterfällt. Und das wurde unser EMMA-Champion. Das heißt, das war die Person, die am klarsten die Prozessschrittabfolgen der Arbeitsläufe im Kopf hatte und das am einfachsten auf EMMA übertragen hat. Das war derjenige, der dann direkt losgelegt hat, am Tag eins nach dem Training die Prozesse automatisiert aufzusetzen. Also, insofern, es lässt sich nicht vorhersagen. Von der anderen Seite betrachtet IT-Know-How schadet nicht, ja, natürlich. Aber wenn man es nicht hat, kann man trotzdem automatisieren.
Stefan Müller-Schleipen: Sehr schön. Ich würde gerne mal zwei Punkte beleuchten, die du gerade gesagt hast, aber die eigentlich für mich extrem wichtig sind. Ich hoffe, die gehen nicht unter. Erstmal das Thema Datenschutz. Ich weiß nicht, ob jeder weiß, was On-Prem ist. Also, das Thema Datenschutz kommt ja in der KI-Diskussion viel zu kurz und was auch immer ich in ChatGPT oder welche Plattform auch immer eingebe, weiß ich nicht, wo es landet. Also, eine Kommune, die da personenbezogene Daten eingäbe, hätte, glaube ich, ein Problem. Also, EMMA läuft im lokalen Netzwerk der Kommune und es geht nichts in die USA oder sonst wohin. Das halte ich schon mal für einen Gamechanger, der wirklich zu beachten wäre. Und das zweite, was du gesagt hast, man kann Prozesse, die in der EMMA digitalisiert sind, weitergeben und das ist jetzt ein Stadtretter Thema, weil wir wollen ja skalieren helfen. Und wenn eine Kommune und Landkreis so ein Wohngeld-Antrag schon komplett durchdigitalisiert hat, warum soll nicht der Landkreis nebenan sagen: Ey, schickt mir das Ding rüber, dann habe ich das morgen auch digital. Und da steckt so viel Digitalisierungspotenzial und Erleichterung für unsere Kommunen dahinter. Man muss nicht mehr wieder bei null anfangen und den gleichen Prozess, den mein Nachbar oder die Kommune Norddeutschland schon digitalisiert hat, dann selber noch digitalisieren. Und da müssen wir hin, dass da wirklich der Turbo eingeschaltet wird und wir diese ganzen Standardprozesse, Hundesteuerantrag, Gewerbeanmeldung, Wohngeld, ich könnte jetzt noch den Rest voll machen, einmal digital aufsetzen lassen und an alle anderen weitergeben. Das wäre die perfekte Lösung für mich.
Frank Rehme: Christian, aus meiner Sicht, wenn ich das jetzt alle so höre, müsstest du ja der oberste Liebling unserer Innenministerin sein, der ihr dabei hilft, das OZG jetzt endlich ganz schnell ans Laufen zu kriegen, oder?
Christian Bulka: Ich kenne sie noch nicht. Also natürlich, wir sind jetzt noch nicht mega bekannt. Wir sind aber, wie du auch gesagt hast, kein Start-up mehr. Nur wir leben eben in der Tat rasantes Wachstum, weil EMMA eben wirkt. Und nahezu alles Geschäft, was reinkommt, kommt auf Basis von Weiterempfehlung rein, weil man eben weiter empfohlen wird. Und so geht das eben in der öffentlichen Verwaltung, genauso wie das bei Steuerberatungskanzleien, der Pharmaindustrie, bei Apotheken, Krankenhäuser, die jetzt eben auch durchstarten, eben auch der Fall ist. Wir sind aktuell ziemlich stark im kommunalen Bereich unterwegs, aber wie gesagt, die ersten Ministerien jetzt auf Landesebene sind auch dabei, ihre EMMA-Farm aufzubauen. Und ich bin offen für jedes Gespräch.
Frank Rehme: Hervorragend. Wir werden auch noch sicherlich einige führen, weil ich ganz viele Einsatzmöglichkeiten auch in der Wirtschaft sehe, also nicht nur im kommunalen Bereich. Hervorragend.
Christian Bulka: Was halt auch so ein Aspekt ist, das schildern uns echt auch nahezu alle Kunden, dass das Thema der Digitalisierung ja auch immer irgendwie ein Change-Projekt ist. Das hat ja immer auch irgendwas mit Wandel zu tun. Und dadurch, dass man mit der Software immer Betroffene zu Beteiligten machen kann, schafft man da auch einen ganz anderen Akzeptanzgrad von Digitalisierung in der Verwaltung, weil man sich eben nicht in die letzte Reihe des Flugzeugs gesetzt fühlt, um dann irgendwo hingeflogen zu werden, sondern ich bin mal mindestens der Co-Pilot, der dann eben vorne mit im Cockpit sitzt, um diese Digitalisierungsreise aktiv mitzugestalten. Und das schildern uns schon echt nicht wenige Kunden, dass, wenn man das gescheit kommunikativ eben aufbaut und letztlich die Kolleginnen und Kollegen zur aktiven Mitarbeit einlädt, diese Digitalisierungsreise aktiv mitzugestalten, dass man da wirklich Sog aufbaut. Und da geht die Angst vor Veränderung nicht auf Null runter. Das ist nicht der Fall. Also natürlich hat man da immer erst nochmal Angst und Bedenken. Aber der grundsätzliche Akzeptanzgrad zum Einführen dieser Lösung mit dem Ergebnis der Digitalisierung, dieser Akzeptanzgrad, ist viel, viel höher als bei allem, was bis dato in der Vergangenheit versucht wurde.
Frank Rehme: Ja, ich sag mal, hervorragend. Also wirklich, ich bin, muss ehrlich sagen, ich meine immer, ich hätte einen guten Überblick über das, was in dem Bereich gerade so auf dem Markt passiert, aber ihr habt jetzt mal wieder dafür gesorgt, dass mir die Kinnlade runtergefallen ist. Also ich halte das wirklich für eine ganz, ganz tolle Lösung. Wir werden auch sicherlich noch einiges miteinander zukünftig zu tun haben. Das kann ich versprechen, denn das ist wirklich gut. Ja, also der Liebling der OZG Leute kann nur einer sein, das seid ihr dann an der Stelle. Ich sag besten Dank für den Talk hier. Und wer sich an euch wenden will, wir packen natürlich den Link zur Webseite hier in unsere Show Notes rein. Ihr findet das immer wieder, unten wenn ihr weiter runterscrollt. Ja, und ich drück euch die Daumen. Vor allen Dingen, ich drücke der Bundesrepublik Deutschland die Daumen, dass sie möglichst viel von euch einsetzt, damit wir an den Stellen weiterkommen. Ach so, jetzt noch mal eine Frage. Ich hab hier, genau, eins hab ich noch. Und zwar, ich lebe ja hier in Düsseldorf und da haben wir monatelang riesen Probleme gehabt mit Kfz-Zulassung. Besteht irgendwie die Chance? Weil meiner Meinung nach reden wir hier über ein paar Datenbank-Einträge und einen Aufkleber auf dem Nummernschild kleben. Kann man das nicht privatisieren? Und so eine EMMA solche Sachen machen lassen? Das kann doch jetzt wirklich nicht so kompliziert sein.
Christian Bulka: Na ja, ob man das privatisieren muss, weiß ich nicht. Ich weiß aber von einer, zwei Kommunen sicher, die EMMA im Bereich der Kfz An- und Abmeldung schon in den Einsatz bringen oder in den Einsatz gebracht haben. Also von daher scheint sich das so langsam auch in dem Bereich rumzusprechen.
Frank Rehme: Ja, weil viele Autohäuser kriegten keine Neuwagen mehr zugelassen, weil einfach das Personal nicht da war und das war wirklich ein wirtschaftlicher Schaden hier in der Stadt. Gut, dann sage ich besten Dank. Und wie gesagt, die Links sind in den Show Notes. Und ich drücke euch die Daumen und vor allem auch noch mal der Bundesrepublik die Daumen, dass wir in dem Punkt richtig weiterkommen. Ciao.
Christian Bulka: Lieber Frank, lieber Stefan, vielen Dank. Macht’s gut.
Stefan Müller-Schleipen: Vielen Dank. Ciao.
Outro: Die Stadtretter – Der Podcast