Leerstand & Ansiedlung

Stadt Hanau eröffnet Tacheles KunstKaufLADEN

Stadt Hanau eröffnet Tacheles KunstKaufLADEN

Einen in dieser Form bislang einzigartigen Schritt zur Belebung der Innenstadt geht die Stadt Hanau mit der Eröffnung des „Tacheles KunstKaufLADEN“ in zentraler Lage einer der belebtesten Einkaufsstraßen der Stadt. „Dieses spannende und ungewöhnliche Kaufhaus hat schon vor seiner offiziellen Eröffnung neugierige Blicke auf sich gezogen. Der KunstKaufLADEN bereichert unsere Stadt“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky am 14. Juni bei der offiziellen Pressekonferenz zur Eröffnung.


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Oberbürgermeister Claus Kaminsky (dritter von links) erleutert das Leuchtturmprojekt der Stadt Hanau.



Das Geschäft, bei dem die städtische Marketinggesellschaft Mieterin ist, ist Teil und neuer Leuchtturm des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“, mit dem die Stadt Leerstand und Abwärtsentwicklungen in der Innenstadt entgegenwirkt. Das „Tacheles“ ist zum einen ein Kunstkaufhaus, in dem mehr als 1.300 Werke von Kunstschaffenden aus Hanau und der Region angeboten werden, zum anderen ist es ein Ort der Begegnung und des Austauschs, der bei Lesungen, Malkursen oder Tattoo-Sitzungen Hanauerinnen und Hanauer zusammenbringen soll.



„Mit dem Tacheles haben wir einen neuartigen Treffpunkt mitten in Hanau geschaffen, der deutlich macht: Die angestrebte Aufwertung der Innenstadt funktioniert“, stellt der Oberbürgermeister fest.

Der Besucher spürt direkt beim Betreten des Ladens das besondere Flair. Im ehemaligen Schuhgeschäft wurde der Bodenbelag entfernt, die Kunstwerke der über 130 Kunstschaffenden sind bunt durcheinander an Sperrholzwänden in den zwei Stockwerken drapiert. Dies zeigt zum einen die bunte Vielfalt, die Hanau auch als Stadt ausmacht, zum anderen gehört es zur Strategie des Konzepts. Denn findet sich ein Mieter für das Geschäft, der seiner Lage gerecht wird und die Innenstadt aufwertet, so wird das Kunstkaufhaus in andere Räumlichkeiten innerhalb der Hanaus weitziehen.

„Das Tacheles macht den Kunstkauf nicht zu einem langwierigen Großprojekt, sondern zu einer angenehm spontanen Sache, also etwas, dass man auch mittwochs oder samstags nach dem Wochenmarktbesuch machen könne“, erläutert der extra eingesetzte Storemanager Engin Dogan.

Das Einrichten des KunstKaufLADEN in dem leerstehenden Gebäude in der Nürnberger Straße war möglich durch die 2019 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossene Vorkaufsrechtssatzung. Diese sichert der Stadt Einfluss auf die Immobiliengeschäfte in der Innenstadt; sie ist wichtiger Bestandteil des Programms „Hanau aufLADEN“. „Die Immobilie in der Nürnberger Straße ist ein Musterbeispiel dafür, welche positiven Effekte dieses Vorkaufsrecht hat“, sagt Martin Bieberle, Leiter des Fachbereichs „Planen, Bauen und Umwelt“ und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Der neue Eigentümer habe sich für die Idee sofort begeistern können und habe günstige Mietkonditionen ermöglicht. „Die Innenstadtentwicklung hängt zum wesentlichen Teil auch von den Immobilienbesitzern ab, bei den wir werben, dass es nicht immer um schnelle Gewinnmaximierung gehen sollte. Mittel- und langfristig zahlen sich faire Mietkonditionen aus, weil sie so auch spannende Konzepte ermöglichen, die unsere Innenstadt auf Dauer bereichern werden“, erläutert der Oberbürgermeister.

Mit dem Stadtentwicklungsprogramm versucht die Stadt auf verschiedenen Wegen Einfluss auf den Besatz in der Innenstadt zu nehmen: Sie fördert neue Konzepte mit einem Mietzuschuss, vermittelt Pop-up-Flächen für das kurzfristige Erproben von Geschäftsideen oder knüpft Kontakte zu Immobilienbesitzern. „Unsere Innenstädte werden sich weiter verändern, aber sie werden nach wie vor der Mittelpunkt des urbanen Lebens sein. Dementsprechend brauchen wir neue, innovative Ideen zur Nutzung der Ladenflächen“, sagt Bieberle. „Wir sind für alle Ansätze offen.“

Gemeinsam mit der Initiative – Die Stadtretter und dem Fraunhofer IAO denkt die Stadt im Rahmen des „Innovationsprojekts Innenstadt 2030+ | Future Public Space“ bereits einen Schritt weiter. Im Rahmen eines Reallabors soll eine Matching-Plattform entstehen, die verfügbare Ladenflächen und kreativen Ideen miteinander verbindet.


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