Stadtretter-Podcast

Stadtretter-Podcast #24 “Stadthof Hanau: das neue Erlebnis-Warenhaus”



Stadtretter-Podcast #24

“Stadthof Hanau: das neue Erlebnis-Warenhaus”

Hier ist Folge #24 für euch!

In Folge #24 sprechen wir mit Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, über den Prozess rund um die Schließung, den Kauf und die Wiedereröffnung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes in zentraler Innenstadtlage in Hanau. Mit frischen Ideen und einer kreativen Mischnutzung soll der neue Stadthof alle Bürger:innen gleichermaßen abholen.

Jetzt reinhören

Zum Nachlesen

Intro: Die Stadtretter – Der Podcast

Frank Rehme: Ja, und jetzt haben wir wieder eine neue Folge unseres Stadtretter Podcast. Ich freue mich über dieses Thema, was wir heute haben, so richtig ganz besonders, weil das mir echt am Herzen liegt und ganz viel mit Innenstädten zu tun hat. Und wenn ich über mich rede, dann rede ich über Frank Rehme, der sich lange mit dem Thema Handel- und Innenstadt-Innovation auseinandersetzt und ich habe hier meinen Co-Host dabei und den begrüße ich jetzt mal als allererstes: Den lieben Stefan Müller-Schleipen.

Stefan Müller-Schleipen: Hallo Frank, ich freue mich wieder dabei zu sein heute.

Frank Rehme: Ja. So und wir haben einen gemeinsamen Gast eingeladen. Erst mal noch mal danke, Stefan, für den coolen Kontakt und zwar den Daniel Freimuth. Hallo Daniel, grüß dich.

Daniel Freimuth: Hi, grüße euch zwei. Freue mich, dass ich heute da sein darf.

Frank Rehme: Ja, und uns kennt man, glaube ich, Stefan. Wir stellen uns jetzt mal gar nicht mehr großartig besonders vor, was wir in der Vergangenheit und in Zukunft machen wollen, sondern wir geben diesen Raum dem Daniel. Ein paar Worte zu dir: Was ist das, was dich treibt? Was ist dein Job, den du machst und vor allen Dingen mit welchem Thema, beehrst du uns heute in dieser Podcast Folge?

Daniel Freimuth: Ja, erst mal zu mir: Mein Name ist Daniel Freimuth. Ich bin Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH, die eine 100 Prozent städtische Tochter der Stadt Hanau ist. Und wir haben die wundervolle Aufgabe uns um die Entwicklung des ehemaligen Kaufhofs, jetzt neu Stadthof Hanau, mit kümmern zu dürfen. Und wir sind als Hanau Marketing GmbH schon seit 2019 quasi die Regisseurin in unserem Stadtentwicklungsprogramm HanauAufladen, wo wir ganz viele verschiedene verrückte Sachen machen, unter anderem einen Kaufhof kaufen.

Frank Rehme: Ja, und das hat mich mal zu dem, ich selber war schon in Hanau schon mal aktiv mit unserer Company, da haben wir praktisch ein digitales Tool entwickelt. Ja, und Hanau ist mir immer aufgefallen, weil Hanau liest du ja an jeder Ecke, dass da innovative Dinge passieren. Und ich muss echt sagen, Hanau kennt jede Sau, mittlerweile. Muss man echt mal so sagen. So, und ihr habt…

Daniel Freimuth: Den Spruch höre ich zum ersten Mal.

Frank Rehme: Ja, genau. Ja, war jetzt so ein spontan Reim, den ich mal kurz gemacht habe. Aber es geht ja um Folgendes: Da beschäftigt sich ja mittlerweile fast jede Stadt irgendwie mit, die irgendwo noch so ein Warenhaus drin hat, entweder noch offen oder schon zu. Was machen wir mit dem? Wir bei uns in Düsseldorf hier, wir haben ja zwei geschlossene Kaufhöfe eigentlich schon bei uns und einer ist mittlerweile zu einem riesen EDEKA umgebaut worden. Und der zweite, der wird abgerissen und dann entsteht da die neue Oper. Was habt ihr euch für einen Plan ausgedacht?

Weiterlesen

Daniel Freimuth: Ja, es war, also erst mal ist das ja schon alles eine etwas längere Vorgeschichte. Also wir waren nicht zum ersten Mal kurz vor der Schließung. Es war jetzt das dritte Mal, dass wir, dass wir quasi schon so: Wir machen jetzt zu – und diesmal ist es dann auch wirklich passiert. Das heißt, wir waren schon ein bisschen vorbereitet. Und der Grundsatz ist, dass wir, ich sage immer 1Aplus-Lage, das Gebäude steht direkt am Marktplatz, also viel besser, Nee, besser geht es eigentlich nicht. Und da war eigentlich allen schon im Vorfeld klar, dass wir an der Stelle einen Leerstand, der unweigerlich eingetreten wäre, wenn wir da nicht auf das Spielfeld gegangen wären, dass der schweren Schaden für die Innenstadt anrichtet. Und unser Oberbürgermeister hat eigentlich schon gleich an dem Tag, wo die Schließungsnachricht uns erreicht hat, den Satz geprägt: Wir können es uns nicht leisten, den Kaufhof nicht zu kaufen. Weil eben die Folgen für die Innenstadt nicht nur für den Handel natürlich am Ende in der langen Kette dann auch für die Immobilienwirtschaft, du vernichtest einfach Werte, wenn du so ein Ding verfallen lässt. Und wir haben uns dann relativ schnell mit der Frage beschäftigt: Wohin wollen wir dieses Gebäude entwickeln? Und jetzt ist das ja kein Geheimnis, dass die Zeit, wo ich sage mal vom Keller bis unter das Dach, also fünf Stockwerke haben wir da, dass das alles irgendwie eine Handelsfläche wird und von einem großen Händler bespielt wird, das war uns vollkommen klar, dass das nicht so sein wird, dass das so nicht mehr passieren wird und dass wir uns eben unterschiedliche Nutzung einfallen lassen müssen. Und da haben wir jetzt angefangen. Wir haben das Erdgeschoss aufgemacht mit Handel und in den nächsten Ebenen, in den anderen Etagen, werden ganz, ganz viele weitere Dinge passieren von Sport über Kultur über Bildung über, am Ende, Gesundheit über Jugendangebote. Also wo wir einfach wirklich im Grunde genommen das, was wir unter moderner Innenstadt verstehen, nämlich eine Anlaufstelle für alle sozialen Schichten, für alle Altersgruppen, das ist jetzt diese wunderbare Aufgabe für uns, dass wir das alles unter einem Dach, das dann am Ende auch noch der Stadt gehört, denken und entwickeln können. Und wir sind fest davon überzeugt, dass da vieles drin stecken wird, was die Zukunft der Innenstadt ausmacht.

Frank Rehme: Und jetzt ist ja ein großes Thema immer bei solchen Umnutzungen, ist ja immer dieses Thema Planungsrecht oder auch alleine so ein Erwerb von so einem Kaufhaus, da sind auch riesen Verhandlungen auch mit Insolvenzverwalter und so weiter. Das war wahrscheinlich auch eine Benko Immobilie, tippe ich mal?

Daniel Freimuth: Nee, der Benko hatte das tatsächlich ein paar Jahre vorher schon verkauft. Ganz schlau. 

Frank Rehme: Ah, okay.

Daniel Freimuth: Hat natürlich den Kaufpreis damit nochmal deutlich in die Höhe getrieben, weil er sich vorher noch einen schönen Mietvertrag verpasst hat, mit seiner, mit seinem eigenen Konzern. Also das heißt, das Ding steht bei dem Stand bei dem Eigentümer mit einer Summe in den Büchern, die beim Kaufpreis damals schon plausibel begründbar war, die du heute am Markt aber natürlich nicht mehr erzielen würdest. Und von daher waren die Gespräche jetzt nicht ganz unkompliziert, das muss man schon sagen, aber wir haben natürlich, also ehrlicherweise uns, wir sehen das schon als glückliche Fügung, dass wir überhaupt mit jemandem aus Amerika, der am Ende dann Besitzer dieser Immobilie war, überhaupt ins Gespräch gekommen sind. Und das ist ja auch erst mal schon mal eine großartige Nachricht, dass da wirklich Gesprächsbereitschaft war. Ansonsten was das Planungsrecht und baurechtliche Fragen, hast du jetzt gerade schon angesprochen, bei uns kommt erst schwer noch hinzu Denkmalschutz. Also das ganze Gebäude steht unter Denkmalschutz. Und ja, man hat unter all diesen ganzen Themen natürlich eine ganze Reihe von Aufgabenstellungen. Und bei uns ist das ein Stückchen so besonders, weil wir ja schon über den Stadtumbau, den wir Ende der 2000er, Anfang der 2010er Jahre gemacht haben, gelernt haben, dass es nur interdisziplinär geht und dass in der Verwaltung am Ende alle an einem Strang ziehen müssen und alle von Anfang an mit am Tisch sitzen müssen. Und das hat sich bei diesem Projekt Stadthof am Ende auch genau so wiederholt und auch ausgezahlt. Das heißt, schon ganz am Anfang bei den ersten Gesprächen haben die Bauaufsicht, der Denkmalschutz mit am Tisch gesessen und haben jetzt nicht alles durchgewunken, aber sie haben lösungsorientiert mit uns eben an den Aufgaben gearbeitet. Und nur so war das möglich, dass wir das alles in dieser atemberaubenden Geschwindigkeit hinbekommen haben, weil alle gemeinsam das Ziel hatten: Wir wollen es wieder aufmachen.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, und wenn ich mal aus Stadtretter-Sicht was ergänzen darf, was in Hanau grandios gelaufen ist. Ich meine, wir sehen ja viele andere Städte, die mit dem gleichen Thema konfrontiert werden. Die Hanauer haben die Mutivation aufgebracht, also den Mut und die Motivation, das Ding vom ersten Tag an positiv aggressiv anzugehen. Und der Ausspruch des OBs ist, glaube ich, am gleichen Tag, an dem die Schließungsnachricht kam, auch getroffen worden und er hat gesagt: Wir kaufen das Ding. Und dass sich ein politisch Handelnder, der so exponiert handelt, so offensiv äußert, ist sehr mutig gewesen und hat ein Signal in die Stadtgesellschaft getragen, dass es so, wie ich es bisher verfolgt habe, in keiner anderen Stadt gibt. Die Stadtverordnetenversammlung, die über den Ankauf dieses Kaufhofs entschieden hat, hat einstimmig für den Kaufhof Ankauf plädiert. Das ist ein Signal, dass in die Stadtgesellschaft hinein auch das Aufbruchssignal gibt und sagt: Wir stehen alle, egal welche Partei, welcher Couleur, hinter diesem Projekt und wir wollen dieses Projekt eigenverantwortlich durchziehen.

Daniel Freimuth: Da hast du, Stefan, natürlich genau den richtigen Kurs gelegt. Also die Lokalzeitung hat an dem Tag, nachdem die Schließungsnachricht kam, nicht die Überschrift gehabt: Der Kaufhof schließt – sondern die Überschrift war: Stadt will den Kaufhof kaufen. Und damit hast du natürlich schon mal gleich eine ganz andere Sogwirkung. Also es war keine große Zeit, ich sag mal, von Trauer, weil nach 100 Jahren, das ist ja schon auch eine Ära, die da zu Ende gegangen ist, die zweite Botschaft, die der Oberbürgermeister unmittelbar ausgesendet hat: Wir kümmern uns um die Beschäftigten. Und das haben wir auch geschafft. Also jeder, der wechseln wollte vom Kaufhof, hat, die haben wir dann noch neun Monate weiter betrieben, hat in dieser Zeit auch ein Angebot bei einem anderen Händler gefunden. Wir haben auch selber als Stadt einige Kollegen eingestellt, sodass wir da relativ, also sehr kraftvoll dran gegangen sind. Und das, was du gesagt hast, Stefan, mit diesem Signal, das ist genauso. Und du steckst natürlich damit ein Stückchen auch dann die Bürgerschaft an. Und das, was mich bis heute ehrlicherweise immer wieder überrascht ist, dass wir so gut wie keine kritischen Stimmen hatten. Also zu der Grundentscheidung, dass der Kaufhof gekauft worden ist. Und das sind mit, kann man ja auch sagen, sind ja keine Geheimzahlen, 25 Millionen Ankaufspreis, 40 Millionen erwartete Sanierungskosten. Das ist jetzt für die Stadt Hanau kein Projekt einer finanziellen Größenordnung, die auf der Tagesordnung steht. Also das ist schon was Besonderes. Und die Stadtverordneten haben da schon ein ordentliches Paket abgestimmt. Und dass dann danach, also nach dieser Entscheidung so gut wie keine Kritik kommt, dass alle sagen, es ist richtig, das zu tun, das ist schon absolut außergewöhnlich. Und ich glaube, das erlebt man selten in anderen Städten, so eine einheitliche Geschlossenheit auf die Bedeutung der Innenstadt am Ende.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, und ich war ja live dabei, ich durfte es live erleben. Ich war ja bei der Bürgerinformationsveranstaltung damals auch mit auf der Bühne. Damals, war ja neulich erst, da komme ich gleich noch drauf zu sprechen. Solche Sachen werden ja meistens sehr kontrovers in der Bürgerschaft diskutiert. Es gibt immer die 10 Prozent, die gegen alles sind und, und, und. Und da hat man das geschafft. Ich bin da wirklich mit ein bisschen Muffensausen auch hingegangen, weil ich dachte: Oh, das wird vielleicht ein bunter Abend heute Abend. Aber man hat da das Signal verstanden und die Bürgerschaft hat gesagt: Mensch, da sitzen Menschen, die sich kümmern, die sich um das Wohle unserer Stadt kümmern. Und es gab keine einzige kritische Stimme, sondern auch da ist so eine Aufbruchstimmung erzeugt worden, die in anderen Städten ihresgleichen sucht. Das war faszinierend. Und jetzt komme ich nochmal dazu zurück, was ich am Anfang gesagt habe. Es war ja erst neulich. Also eine Stadt, die es schafft, von der Schließung bis zur Wiedereröffnung dieser riesen Immobilie ein Jahr nur vergehen zu lassen, ein Jahr, das ist ein Leuchtturmsignal. Kommen wir vielleicht auch noch drauf, was es für die Frequenz in der Innenstadt bedeutet. Aber das ist ganz toll. Es gibt viele gute Beispiele von Umnutzungen und Nachnutzungen. Die erste Kaufhof- und Galeria-Schließung war ja schon im Jahr 2009. Und die ganzen Best Practices, die ich kenne, die Neuen Höfe in Herne, das CORE in Oldenburg und, und, und. Die hatten Entwicklungszeiträume von über zwölf Jahren, zwölf Jahre Leerstand. Und was das bedeutet, kann man in vielen deutschen Städten sehen. Ich war gerade in Hannover, Georgstraße, der Karstadt steht seit über vier Jahren leer. Und Leerstand zieht Leerstand nach sich. Und die ganze Georgstraße hat ein Down-Trading in der Qualität des Bestandes in leerstehenden Läden, die von so einem faulen Zahn im Gebiss, sage ich jetzt mal, ausgeht. Und die Stadt Hanau, ich kann es nicht oft genug betonen, hat das super hingekriegt, in kürzester Zeit so einen Frequenzbringer wieder zu eröffnen.

Frank Rehme: Ja, und dass das richtig war, sehe ich immer so an meiner Stadt, in der ich geboren wurde, nämlich im Ruhrgebiet gibt es die Stadt Bottrop und die hat gleich zwei solche Leichen in der Innenstadt. Einmal den ehemaligen Karstadt, der, glaube ich, jetzt auch schon sechs Jahre oder so leer steht, mal eine Zwischennutzung hatte ganz kurz. Und dann gibt es ein Einkaufszentrum, das Hansa-Zentrum, das ist länger zu, als es jemals auf war. Ist mitten in der Immobilienkrise 2008, ist der Umbau gestoppt worden und solange steht dieses Ding in der Innenstadt als Baustelle. Und da kann man natürlich dann sehen, was dann dort passiert, Stefan, das, was du gesagt hast: Leerstand zieht Leerstand nach sich. Und das fängt ja erst an immer mit so einem, ich nenne das immer prekarisierten Handel, wo dann wirklich so, ja, ich sag mal, Handelsformate da sind, die jetzt nicht unbedingt besonders wertvoll für eine Stadtgesellschaft sind, bis hin zum Leerstand dann und das sieht man da wunderbar. Und deshalb ist der Weg, den ihr gemacht habt, ja, erst mal auch so wunderbar und einzigartig, wenn man sich das Ganze mal anguckt.

Stefan Müller-Schleipen: So ist es. Und wenn du siehst, ich glaube, Daniel, du hast die Zahlen, ich habe nur Indikationen, was so ein Frequenzbringer an der zentralen Lage für Umsatzeinbrüche in den umliegenden Geschäften mit sich bringt, da muss es genauso schnell gehen, wie ihr das umgesetzt habt, dass das Ding wieder aufmacht und auch so der Einzelhandel, der drum herum liegt, den neuen Schwung kriegt.

Daniel Freimuth: Also ich habe tatsächlich gar keine harten Zahlen. Aber das, was die Stimmung drum herum war, das hatten wir. Ehrlicherweise war es ein bisschen überraschend. Also die Frequenzen in der Stadt haben nach wie vor gestimmt, also da, wo wir Frequenzen auch erfassen. Nur die die Laufwege haben sich komplett verändert und sie sind eben hinter das Kaufhof Gebäude, vom Marktplatz aus betrachtet, in die Rosenstraße nicht mehr gekommen. Und die Händler, die dort alle waren, die haben gesagt: Also wir haben, relativ unerklärbar am Anfang für uns alle, wir haben deutliche Umsatzrückgänge. Und wenn man dann einen Augenblick drüber nachdenkt, dann ist es so, weil dann die beiden Straßen, die am Kaufhof vorbeiführen, natürlich keine Attraktivität mehr haben und so kommst du in die Straße dahinter auch nicht mehr. Und das geht ja ganz schnell. Und die waren deswegen gerade, also für die innerstädtischen Akteure, war das ein unheimlich wichtiges Signal, Stefan, was du gesagt hast, dass wir da sehr schnell sind. Ich muss aber trotzdem noch eins, damit die Kollegen da jetzt nicht so in so einem Fahrwasser, die brauchen alle so lange. Wir reden ja bei uns jetzt erst mal nur über eine Zwischennutzung. Also das, was wir im Erdgeschoss gemacht haben, ist eben dieses klassische, in Häkchen klassische, bei uns ist es nicht klassisch, aber über ein Zwischennutzungsszenario und da ist uns der Denkmalschutz dann am Ende zu Pass gekommen, das, was wir erreicht haben, ist, dass wir die Grundsanierung machen, während wir das Gebäude bereits nutzen in unterschiedlichen Etagen. Also, sodass wir dieses Thema, was ja viele Städte haben, dann eine 3-jährige oder 2-jährige Großbaustelle, alles ist zu, damit hast du ja dann auch Leerstand, dass wir das eben verhindern. Und das war genau der Wunsch oder die Aufgabenstellung, die wir den Projektentwicklern dann auch mitgegeben haben, den Architekten, die im Übrigen, das kann man sich auch vorstellen, jetzt erst mal nicht begeistert waren, dass sie während dem laufenden Geschäft da irgendwo Grundsanierung machen sollen. Denen wäre es natürlich viel lieber: Macht das Ding zu und lasst uns 2 Jahre in Ruhe. Aber das war für uns keine Alternative. Und wenn man da ein bisschen, den Gedanken gerade noch zu Ende macht, wenn man da ein bisschen das erstmal als Grunderkenntnis hat und dann sagt man, bei der Zwischennutzung im Erdgeschoss, das haben wir jetzt ja wieder eröffnet, sind wir viel, ja Beispiele genannt, durch Deutschland gefahren, haben uns, wollten uns angucken, wie macht man das am besten. Und wir sind eigentlich aus all den ganzen verschiedenen Projekten immer nur raus mit der klaren Erkenntnis: So darf man es nicht machen. Und daraus ist für uns gefolgt, dass wir mehr Geld, als wir eigentlich vorhatten, in das Design des Erdgeschosses stecken. Das darf nicht aussehen wie Flohmarkt improvisiert, das darf nicht aussehen wie, ja, ich sag mal, ein bisschen nett angestrichene Baustelle, sondern das muss aussehen eigentlich, als wäre es schon fertig. Und das haben wir gemacht. Klar, das hat mehr Geld gekostet, heißt jetzt aber auch auf der anderen Medaille, dass wir diese Zwischennutzung, die Architekten nennen das inzwischen zwischenendgültige Nutzung, dass wir diese Zwischennutzung über fünf bis zehn Jahre jetzt strecken werden im Erdgeschoss, parallel alle anderen Geschosse erst mal in die Grundsanierung geben und dann wird der Moment kommen, wenn auf den anderen Etagen überall Leben ist, dass wir dann eben auch für einen gewissen Zeitraum, halbes Jahr oder so das Erdgeschoss zu machen müssen, um dort dann eben die Grundsanierung dann auch zu machen.

Stefan Müller-Schleipen: Aber gerade diese Innovation, die du da gerade beschreibst, in der Denkweise, ist ja die Blaupause für andere Städte. Weil andere Städte, es ist ja kein Schlechtmachen, aber das sind halt Prozesse, die langwierig sind. Wir sind Deutsche, wir wollen alles hundertprozentig machen. Wir wollen alles dann perfekt machen, da kommt was quer, dann gibt es eine Verzögerung. Und dann bist du in diesen Entwicklungsprozessen, die ewig dauern. Und zu sagen, ihr macht das im laufenden Betrieb, ist ein weiteres Schulterklopfen wert, wie man so ein Projekt, so ein Großprojekt angeht. Und ich glaube, da steckt so viel Innovation in dem Vorgehen, dass genau das passieren soll oder muss, was wir immer propagieren: Liebe andere Kommunen, die ihr so ein Problem habt oder vielleicht gerade bekommt, guckt auf diese Stadt, hat der Willy Brandt mal gesagt, die haben es mal durchdekliniert. Ihr habt auch wahrscheinlich genug Fehler gemacht oder genug Learnings gehabt. Und da voneinander zu lernen und zu sagen: Mein Gott, wir müssen nicht bei Null anfangen, sondern wir können was abgucken, das ist ja eigentlich unsere Intention, ja.

Daniel Freimuth: Und das ist, Stefan, deswegen arbeiten wir auch so gerne mit euch Stadtrettern und so zusammen. Genau das ist ja auch unser, das, was wir immer propagieren. Die Rettung der Innenstädte ist jetzt kein kommunaler Wettstreit, sondern das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und jeder kann bei uns in alles reingucken. Also alle Kollegen, die bei uns anfragen, machen viele jetzt logischerweise und wir haben maximale Transparenz. Also auch das, was schiefgegangen ist, das erzählen wir auch ganz ehrlich. Weil das macht ja überhaupt keinen Sinn, dass die Kollegen, selbst wenn die das in Offenbach sind, das macht keinen Sinn, dass die in Offenbach den gleichen Fehler machen, wie wir in Hanau. Selbst wenn man da in einem regionalen Wettbewerb miteinander vielleicht um den Kunden dann steht. Dafür ist die Aufgabe in der Innenstadt am Ende als gesellschaftlichen Kulminationspunkt, wo alles zusammenkommt, wo die Leute sich treffen, wo der soziale Austausch ist, viel zu wichtig, als dass man das jetzt irgendwie im kleinen Kleinen von kommunalem Kästchendenken irgendwie sich beschränken darf.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, und was ihr auch noch anders macht als andere, ihr geht da in so ein Projekt rein, ohne zu wissen, was letztendlich da rauskommt. Sondern ihr sagt: Wir machen das jetzt mal und gucken mal, im Laufe der Zeit werden sich ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten ergeben. Und das, auch das ist Innovation. Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung, die unser Leben so schnell verändert, dass ich doch gar nicht weiß, ob ich in zehn Jahren überhaupt noch so ein Handy mit mir rumtrage oder vielleicht irgendwo implantiert habe oder was auch immer. Und deswegen: Machen, den Mut haben, nach Hanau gucken. Ich bin komplett euphorisch. Merkt man gar nicht, glaube ich.

Daniel Freimuth: Nein.

Frank Rehme: Ja, aber jetzt ist ja noch mal ein Vorteil, wenn so eine Stadt so ein Gebäude übernimmt oder irgendwie so ein Privatinvestor. Die Stadt hat ja immer den, ich nenne das mal einfach jetzt Bruttoblick, jetzt nicht irgendwie monetär. Und der Investor hat den Nettoblick. Das heißt, der guckt: Diese Immobile kaufe ich. Welche Rendite erbringt mir diese Investition? So, und so eine Stadt, die guckt nicht nur nach einer Rendite der Immobilie, sondern die guckt nach der Rendite für eine ganze Stadt. Was bedeutet das für die umliegenden Immobilien, die da sind? Was bedeutet das für den Customer Flow in der Innenstadt und solche Sachen alle? Und das ist natürlich eine ganz andere Sichtweise auf so eine Immobilie, die schon fast so ein, ja, ich nenne das mal, so ein BID-Charakter hat, Business Improvement District, oder wie wir hier sagen, ISG, in Nordrhein-Westfalen. Und genau das ist ja ein komplett anderes Ding. Aber trotzdem müsst ihr ja irgendwie im Laufe der Jahre irgendwo mal etwas wieder zurück, von dem Investment wieder zurück in die Stadtkasse bekommen, um wieder Geld zu haben für neue Investitionen, weil ihr ja auch gerade diese Vorkaufssatzung so vorbildlich bei euch integriert habt.

Daniel Freimuth: Also es ist natürlich so, wir sind ja jetzt kein gemeinnütziges Projekt hier und hauen die Steuergelder irgendwie raus, dass das die Schwarte kracht. Also natürlich gibt es da am Ende, muss es eben auch ein Reinvest geben. Wir haben bei der Ankaufsentscheidung gesagt, dass wir eine relevante Miete ab 2027 beisteuern werden. Bis dahin sind wir im Grunde genommen erst mal ohne, ich will jetzt nicht sagen ohne wirtschaftlichen Druck, aber ohne den großen wirtschaftlichen Druck unterwegs. Das macht es schon mal viel einfacher, weil man jetzt zwei Jahre lang echt Dinge ausprobieren kann. Und du hast es gerade gesagt, dieses reine Profit-Denken, was ich ja nachvollziehen kann von einem privatwirtschaftlichen Akteur, das haben wir ja alle an den Schuhhäusern gesehen, die haben alle die Rutschen rausgeschmissen für die Kinder, weil die alle in den Umsatzquadratmeter nicht gebracht haben. Und heute will jeder wieder eine Rutsche im Schuhhaus, weil er weiß: Wir brauchen Erlebnisse. Also das sind ja so diese klassischen Dinger. Und deswegen haben wir gesagt: In das Korsett wollen wir uns jetzt erst mal gar nicht bewegen, sondern das muss so sein, dass alle auf diesen Flächen jetzt was ausprobieren können, dass wir gemeinsam Dinge lernen. Und in der langen Sicht hast du natürlich recht, muss es einen Rückfluss an Geld geben, gleichwohl, haben wir relativ klar den Entscheidern auch kommuniziert, dass es auf mittelfristige Sicht einen städtischen Zuschussbedarf im jährlichen Haushalt von ungefähr 3,5 bis 4 Millionen Euro wird brauchen für dieses Projekt, für Zins- und Bewirtschaftungskosten. Und das muss man dann immer ins Verhältnis setzen. Wir schaffen hier einen Ort, der Austausch fördert und wenn ich jetzt sage, wir machen eine Etage, die sich mit Sport und Jugend, sag ich mal, auseinandersetzt, dann ist ja vollkommen klar, wenn du die wirtschaftlich denkst, dann ist ein großer Teil der Stadtgesellschaft da ausgeschlossen, weil die sich das nicht leisten kann. Und das funktioniert vielleicht am Ende nicht. Wenn du jetzt sagst: Unsere Aufgabe als Kommune, denen ein Angebot zu machen, das niedrigschwellig, auch finanziell niedrigschwellig agiert, dann nimmst du in Kauf, dass du dort eine Etage betreibst, die eben nicht auskömmlich ist. Und genau das sind die Abwägungsfragen, die wir jetzt in den nächsten Monaten, wahrscheinlich auch Jahren, Etage für Etage dann zu diskutieren haben, immer mit der Nutzung, die dann dahinter liegt. Und ich will das an einem Beispiel festmachen: Wir haben so einen wundersch…, also einen Andienungshof, den klassischen Andienungshof, wo die LKWs vom Kaufhof alle reingefahren sind und den kann man auch sich wunderbar als kleinen Pocket-Park vorstellen, mit Grünfläche und allem Drum und Dran. Wie gesagt: Direkt am Marktplatz. Wenn du das machst, ist das eine Entscheidung gegen großflächigen Einzelhandel in dem Gebäude. Und alle finden gemeinwohlorientiert: Natürlich macht bitte unbedingt einen Park. Und das musst du dann abwägen versus wirtschaftlicher Interessen. Weil natürlich 10 Jahre ein ganz großer Player im Untergeschoss mit einem stabilen Mietvertrag, das ist wirtschaftlich natürlich mal eine Nummer. Und genau diese Entscheidungen werden wir, Luxusproblem, gebe ich jetzt ehrlich zu, werden wir in den nächsten Monaten zu diskutieren haben. Weil wir gerade am Untergeschoss haben genau das kumuliert jetzt. Wir haben jetzt Interessenten, die sich fürs Untergeschoss, sagen wir mal, interessieren und sich erkundigen danach und dann müssten wir alle unsere schönen Pläne mit dem Pocket-Park in die Schublade tun. Und da bin ich mal gespannt. Das ist eine Entscheidung, die nicht die Hanau Marketing GmbH, nicht der Herr Freimuth, nicht der Martin Bieberle im kleinen Kämmerlein, sondern selbstverständlich trifft so eine Entscheidung die Stadtverordnetenversammlung, also das von den Bürgern legitimierte Gremium und dann wird man sehen, was dann eben so die Richtung ist. Und da bin ich sehr gespannt drauf, weil uns das natürlich auch für viele weitere Entwicklungen dann auch einen Kurs vorgeben wird am Ende.

Frank Rehme: Ja.

Stefan Müller-Schleipen: Diese Entscheidungsfreiheit erzeugt zu haben, ist ja schon ein Asset, ja?

Daniel Freimuth: Absolut.

Stefan Müller-Schleipen: Weil wenn das ein privatwirtschaftlicher Entwickler macht, der guckt auf die Rendite und da ist ein Pocket-Park wie auch immer als Gemeinwohlrendite wahrscheinlich schnell raus. Ich will ja auch nicht gegen die Privatwirtschaft hier mein Wort erheben, die sind ja wichtige Player hier, aber wie es jetzt gelaufen ist, ist, glaube ich, auch ein Weg, der vor ein paar Jahren undenkbar war. Ich habe mich vor drei Jahren mal in einer Diskussion beim ZIA für das Vorkaufsrecht, das kommunale Vorkaufsrecht, stark gemacht. Und dann habe ich massiven Widerstand geerntet im Sinne von: Das ist eine Aufgabe des Marktes, das wird der Markt regeln. Dass der Markt es anders regelt oder vielleicht auch nicht so gut regelt, haben wir jetzt im Laufe der Zeit gemerkt. Und diese Vorkaufsrechtssatzung, Daniel, ich glaube, da kannst du mir zustimmen, wird mehr und mehr von Kommunen angewandt oder auch das Vorkaufsrecht allein als Informationswerkzeug. Ihr, sprich die Stadtverantwortlichen, erhalten die Information, dass mit der Immobilie was passieren soll, ein möglicher Verkauf und ihr könnt, wenn ihr das für relevant haltet, einschreiten. Ihr könnt aber sagen: Nö, wunderbar, brauchen wir nicht.

Daniel Freimuth: Das ist so, Stefan, aber ich halte das, muss ich eine kleine Ergänzung machen. Es ist, wenn man das einführt, muss man auch in der Lage sein, es auszuüben, weil sonst ist es ein stumpfes Schwert. Und wir haben das ja hier in Hanau auch auch sehr, sehr schnell gemacht, also haben relativ früh das erste Mal das Vorkaufsrecht ausgeübt, das ist dann übrigens auch vor Gericht gegangen, streitig gestellt und so. Also du musst diese ganzen Prozesse auch einmal aushalten. Und dann irgendwann merkt auch die Immobilienwirtschaft, dass dieses Thema überhaupt nicht als feindliches Ansinnen kommt, sondern das als das kooperatives Mittel ist.

Stefan Müller-Schleipen: Danke.

Daniel Freimuth: Und das haben wir jetzt ja heute geschafft, nach jetzt, wir haben 2019 haben wir das Vorkaufsrecht beschlossen, das ist jetzt sechs Jahre her. Inzwischen üben wir es ja gar nicht mehr aus. Es reicht ja, dass es da ist, weil alle erst mal zu uns kommen und bei uns anrufen, bei der Stadt und gemeinsam mit uns versuchen, eine Lösung zu finden, die nicht heißt, dass die Stadt es kauft, also, damit wir uns nicht falsch verstehen, sondern die eben eine für die Stadt attraktive neue Lösung findet und das gelingt uns nur dank des Vorkaufsrechts – gar keine Frage. Und wenn ich, wenn ich heute immer wieder, das erzähle ich auch immer mit einem gewissen, mit einer gewissen Begeisterung, dass es uns heute gelungen ist, Haus & Grund zum Kooperationspartner zu machen von diesem Projekt, ja, das ist ja erst mal im Grundsatz ist das ja, das ist Nord- und Südpol, also in der Grundausrichtung. Aber auch Haus & Grund hat nach eingehender Prüfung verstanden, die Stadt Hanau zumindest, meint das nicht feindlich, sondern als Kooperationsangebot.

Stefan Müller-Schleipen: Genau und die Privatwirtschaft wird ja involviert und diese neue Denkweise ist auch eine Blaupause. Und ich gebe dir natürlich recht, es melden sich ja auch Kommunen und sagen: Wie sollen wir denn in unserem Haushalt solche Millionensummen locker machen? Aber auch da habt ihr eigentlich die Blaupause erfunden, wie man so was umsetzen kann, wie man so was finanzieren kann und ich glaube, wir werden dieses Thema noch des Öfteren im Positiven diskutieren.

Daniel Freimuth: Ja.

Stefan Müller-Schleipen: Schön.

Frank Rehme: Gut, ja. Hochspannend, dieses ganze Projekt. Und ich bin mal gespannt, wie oft ihr jetzt dann hoffentlich auch kopiert werdet, denn so ein Beispiel oder viele Beispiele, die Hanau bis jetzt ja auch gemacht hat, sind ja auch oft dann woanders oft mal wieder aufgetaucht.

Daniel Freimuth: Aber Frank, wenn ich da kurz widersprechen darf, wir werden nicht kopiert, weil das geht gar nicht. Also jetzt nicht nicht aus der Ehrenkäsigkeit, aber jede Stadt muss aus dem, was wir tun, das eigene, kleine Konzept basteln. Also du kannst das nicht 1:1 übertragen. Das hätten wir auch nicht können. Wir hätten auch nicht aus einer anderen Stadt irgendwas übertragen können. Du musst immer, du kannst Grundlinien übernehmen und dann musst du es auf deine eigene kleine Stadt, mein Bubu, unser Oberbürgermeister, auf unser kleines Dörfchen, dann müssen wir das dahin anpassen. Und dann gibt es ein Konzept, das passt für uns.

Frank Rehme: Ja.

Daniel Freimuth: Und aber alles kann man lernen von uns. Auch das, was schiefgelaufen ist.

Stefan Müller-Schleipen: Und jetzt mache ich mal was, was ich in noch keinem Podcast gemacht habe. Dir, Daniel und deinen Kolleginnen und Kollegen, die sich da so engagieren und so einen tollen Job machen, gibt jetzt mal eine Runde Applaus von mir.

Daniel Freimuth: Das nehme ich sehr gerne und gebe das selbstverständlich sehr gerne weiter. Aber ihr wisst ja, dass wir da wirklich, vielleicht ist es, dass wir da echt nicht ehrenkäsig sind. Also wir freuen uns über das Lob, aber wir machen das hier aus voller Leidenschaft für Hanau und wenn andere Leute was von uns lernen wollen, übernehmen wollen, dann freuen wir uns drüber, aber wir haben nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Wir klauen ja auch ganz viel von anderen Städten. Das ist echt übrigens total sinnvoll und hilfreich so.

Frank Rehme: Ja.

Stefan Müller-Schleipen: Abgucken ist erlaubt – Immer schon mein Motto gewesen, wunderbar.

Frank Rehme: Man darf Impulse aufnehmen und Impulse weitergeben.

Daniel Freimuth: Jawohl.

Frank Rehme: Lassen wir es dabei.

Daniel Freimuth: Weil das Einzige, ich sag mal, jetzt habe ich hier letztens Kollegen, ich weiß gar nicht mehr woher die waren, die haben gesagt: Ja was, wenn du mir einen Erfolgsbaustein mitgeben müsstest, das ich mit in meine Stadt nehme – sag ich: Den gebe ich nicht her. Und dann hat er mich komisch angeguckt und dann sage ich: Na, das ist am Ende unser Oberbürgermeister und den geben wir halt nicht ab. Ja, also das wäre das Einzige, was man wirklich physisch aus Hanau wegnehmen könnte, weil du brauchst so eine charismatische Führungskraft mit dieser klaren Haltung, was das Thema Innenstadt angeht. Und wenn du so einen charismatischen Oberbürgermeister hast, der das Thema so reitet, dann überzeugt er die ganzen anderen Koalitionäre, dann überzeugt er die ganze Stadtpolitik, dann überzeugt er die Stadtgesellschaft und dann kannst du als Hanau Marketing GmbH, als Verwaltung, eben auch arbeiten in dieser Richtung und musst nicht permanent irgendwie fürchten, dass du einen auf den Deckel kriegst.

Frank Rehme: Wunderbar, dann lassen wir das als Schlusswort so stehen. Besten Dank Daniel, wir drücken weiter die Daumen und wünschen viel Erfolg für die Zukunft. Wir halten das im Auge, auf Stadtretter.de gibt es ganz, ganz viel Infos bestimmt noch dazu.

Stefan Müller-Schleipen: So ist es.

Daniel Freimuth: Und alle dürfen gerne nach Hanau kommen. Ihr seid alle eingeladen. Herzlichen Dank, Frank.

Outro: Die Stadtretter – Der Podcast

Team Stadtretter

GEMEINSAM STANDARDS SCHAFFEN! Austauschen, adaptieren, voneinander lernen und in die gleiche Richtung gehen.

Recent Posts

WebTalk: Identität statt Image. Wie Stadtquartiere Charakter zeigen – und Herzen gewinnen

In diesem WebTalk zeigt Vanderlicht, wie Orte mit Charakter entstehen, die Menschen berühren und sich langfristig… Read More

2 Wochen ago

Kulturforum Hanau. 10 Jahre Bildung, Kultur und Begegnung

Wenn man durch das Kulturforum Hanau am Freiheitsplatz geht, spürt man sofort die besondere Atmosphäre… Read More

3 Wochen ago

WebTalk: Transformation aktiv gestalten – Ansiedlungsmanagement datenbasiert und im Dialog

Nachlese: Transformation aktiv gestalten – Ansiedlungsmanagement datenbasiert und im Dialog Read More

3 Wochen ago

Stadtretter-Podcast #23 – “Nahversorgung neu gedacht: Tante-M als soziale Nahversorger-Zentrale”

In dieser Podcastfolge sprechen wir mit Carsten Pletz über Tante-M, ein innovatives, personalloses Nahversorger-Konzept für… Read More

4 Wochen ago

Difu Policy Papers: Verkehrsberuhigung und Einzelhandel: Dann wird’s laut

Das Policy Paper des Difu (Deutsches Institut für Urbanistik) beleuchtet den Zusammenhang von Verkehrsberuhigung und… Read More

1 Monat ago

Stadtretter-Podcast #22 – “Identität statt Image. Wie Stadtquartiere Charakter zeigen”

In dieser Folge sprechen Frank Rehme und Stefan Müller-Schleipen mit Nora Göbel und Christoph Kohl… Read More

1 Monat ago

This website uses cookies.