Die Stadtretter Best-Practice-Netzwerk für Deutschland
Lockdown II

Liebe Stadtretter*innen, 

nun ist er da – der zweite Lockdown. Auch wenn er gerne als "Lockdown light" bezeichnet wird, so trifft er, bedingt durch die Schließung der Gastronomie, unsere Innenstädte doch erneut mit voller Wucht. Zur Bekämpfung der Pandemie ist er dennoch notwendig und sinnvoll – denn nur mit einer radikalen Reduzierung der Kontakte gelingt es, die steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen.

Die Situation stimmt nachdenklich: Wie wird das Jahr weitergehen? Welche Hilfe können wir unseren Einzelhändler*innen und Gastronom*innen noch zukommen lassen? Das so wichtige Weihnachtsgeschäft wird sich in diesem Jahr noch stärker in den Online-Markt verlagern. Es schärft sich zunehmend das Bild, dass die bisherigen Schließungen von Filialisten, Kaufhäusern und Einzehändlern nur die Spitze des Eisbergs waren.

Wichtig ist daher: Nicht resignieren! Sie alle brennen für Ihre Kommunen, für Ihre lokale Wirtschaft, für Ihre Einzelhändler*innen und Gastronom*innen. Unterstützen Sie sie mit dem selben Elan, wie im ersten Lockdown im März, April und Mai. Tauschen Sie sich im Stadtretter-Netzwerk aus! Teilen Sie Ihre Gedanken, Sorgen, Ängste und Ideen auf unserer Pinnwand oder Gründen Sie eine Gruppe zu einem bestimmten Thema. Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie den Bedarf an einem virtuellen Austausch in einem Roundtable mit anderen Stadtrettern haben. Nur #gemeinsam schaffen wir es, die Krise zu überstehen.

Ihr Bo Nintzel

Projekt "Innenstadt 2030+ | Future Public Space"

Vier Leistungsbausteine in der Gestaltung zukunftsfähiger Innenstädte

Innenstädte erleben nie dagewesene Dynamiken. Diese sind unvereinbar mit den traditionellen Stadtentwicklungszyklen und kommunalen Planungsprozessen. Es bedarf einer interdisziplinären Innovationsoffensive, um gemeinsam mit Forschung, Verwaltung und Wirtschaft den öffentlichen Raum für die Zukunft neu aufzustellen und zeitnah belastbare Lösungen und Konzepte zu liefern. Diese starten Fraunhofer IAO und Stadtretter mit dem Projekt "Innenstadt 2030+ | Future Public Space".

Teilnehmende Kommunen und Unternehmen profitieren dabei von vier Leistungsbausteinen:

1. Studien:
Wir erheben die aktuelle Bedarfslage, entwickeln Leitvisionen für die Innenstadt der Zukunft und dokumentieren die Erkenntnisse über den Projektverlauf. Partner werden in den Wissenstransfer und die Gestaltung von mindestens drei öffentlichkeitswirksamen Studien eingebunden.

2. Reallabor
Die Leitvisionen dienen als Orientierung in der Identifikation zukunftsfähiger Experimente und Pilotprojekte. Teilnehmende Partner bringen Projektideen ein, die unter wissenschaftlicher Begleitung in 2021 umgesetzt werden. In Form eines Peer-to-Peer Lernprozesses profitieren wir gemeinsam aus den Erfahrungen der Experimente.

3. Toolbox
Mit der wissenschaftlichen Begleitung der Pilotprojekte garantieren wir interdisziplinäres Lernen zwischen den Partnern und entwickeln eine umfassende Toolbox, die Sie auch künftig in der Realisierung nachhaltiger Innenstadtkonzepte unterstützt.

4. Netzwerk
In regelmäßigen Online-Seminaren und Morgenstadt-Netzwerkevents erfahren Sie mehr über den aktuellen Stand der Stadtforschung und tauschen sich im Netzwerk der Fraunhofer-Gesellschaft, der Morgenstadt Initiative sowie den Stadtrettern aus. Anhand eines Fördermittelscreenings halten wir Sie zu möglichen Finanzierungsoptionen auf dem Laufenden und verstetigen die im Reallabor angestoßenen Projekte. Eine deutschlandweite Roadshow komplettiert das Angebot und ermöglicht den weiteren Transfer des generierten Wissens.

Erste Kommunen und Unternehmen aus dem Stadtretter-Netzwerk haben sich bereits für eine Beteiligung am Projekt entschieden. Wenn auch Sie Interesse an einer Projektteilnahme haben, dann sprechen Sie uns an, oder nutzen das Kontaktformular auf der Projektseite.

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💡 Impuls der Woche

Unser Impuls der Woche kommt diese Mal von unserem Stadtretter-Mitinitiator Stefan Müller-Schleipen:

„Das Thema, wie eine resiliente Innenstadt der Zukunft aussehen kann, wird momentan von vielen Experten diskutiert. Die Artikel, die sich mit dem Thema beschäftigen, haben vieles gemein. Aussagen wie „Corona hat den Trend nur beschleunigt“ und „Wir fordern“, finden sich in fast jedem Beitrag. Auch an guten Ideen mangelt es nicht: Erhöhung der Aufenthaltsqualität, neue Einzelhandelskonzepte Digitalisierungsforderungen und die Einbeziehung der Immobilieneigentümer sind nur einige Stichpunkte.

Das WIE und WANN bleibt aber oft unkonkret. Auch der Faktor Zeit wird oft nicht ausreichend berücksichtigt. Die Pandemie hat die Kommunen mit solcher Wucht getroffen, dass bei der Umgestaltung der Innenstädte nur wenig Zeit bleibt.

Ein Förderprogramm das schnell wirkt und die Herausforderungen der Kommunen gezielt und gut angeht ist das “Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020”. Es könnte als Blaupause für ein Förderprogramm auf Bundesebene dienen. Hier werden neben der Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen durch die Kommunen und begünstigte Weitervermietung auch Beratungs- und Planungsleistungen zum Anstoß eines Zentrenmanagements gefördert.

Neben Fördermitteln wird von den Kommunen im Stadtretter- Netzwerk die Schaffung der Stelle eines Innenstadtmanagers angeregt. Mit dieser neuen Funktion gelingt es, die verschiedenen Lösungsansätze zentral zu bearbeiten. Der Innenstadtmanager braucht einen ganzheitlichen Blick auf die Innenstadt und deren Immobilien, um Leerstände zu vermeiden oder qualitativ nachzuvermieten, den stationären Einzelhandel zu digitalisieren und eine nachhaltige und einheitliche Verzahnung vor Ort zu gewährleisten und eine persönliche Ansprache der unterschiedlichen Akteure sicherzustellen.

Die Ausbildung zum Innenstadtmanager sollte bundesweit in Form einer Akademie / Ausbildung stattfinden. Es ist wichtig diese neue Funktion schnell und konsequent umzusetzen. Denn der Umbau unserer Innenstädte gelingt nur mit engagierten und gut ausgebildeten Innenstadtmanagern.“

Diskutieren Sie mit uns den Impuls der Woche. Was sind Ihrer Meinung nach die dringendsten Aufgaben zur Rettung unserer Innenstädte?

Die nächsten Veranstaltungen

Online-Seminar "Innenentwicklung mit digitalen Werkzeugen begleiten", am 05. November, 10:00 Uhr

Noch immer werden in Deutschland jeden Tag rund 58 ha Fläche im Außenbereich neu versiegelt. In der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist eine Reduzierung dieser Flächenneuinanspruchnahme auf 30 ha pro Tag bis zum Jahr 2030 vorgeschrieben. Um dieses Ziel zu erreichen kommt auf die Kommunen ein wahrer Kraftakt zu, für den oftmals weder Personalkapazitäten noch feste Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.

Unser Online-Seminar geht auf die Herausforderungen für Kommunen ein und zeigt auf, wie Kommunen strategisch an die Innenentwicklung herangehen können und den notwendigen Prozess von der Erhebung der Innnenentwicklungspotenziale bis hin zum Eigentümerdialog und der Aktivierung von Flächen mit digitalen Werkzeugen begleiten können.

Weitere Informationen und Anmeldung

Best-Practice-WebTalk "So rüsten Sie Ihre Innenstadt für Krisenzeiten und die Digitalisierung", am 10. November, 10:00 Uhr

Der zweite Lockdown erfordert erhebliche Einschnitte für die Gastronomie, den Einzelhandel und den Dienstleistungsbereich. Inhaber fürchten um ihre Existenz und suchen nach neuen Möglichkeiten. Hierbei spielen digitale Lösungen eine bedeutende Rolle. So ist es bspw. möglich, sein Sortiment kurzfristig auch über einen eigenen Online-Store anzubieten, den Kunden die Möglichkeit von Click&Collect zu eröffnen oder über ein digitales Reservierungstool die rar gewordenen Beratungskapazitäten zu managen.

Lassen Sie sich von Daniel Schnitzler (Deutsche Telekom) konkrete Beispiele und Lösungen von Kunden präsentieren.

Weitere Informationen und Anmeldung

Webtalk ‚Landlust‘ oder ‚Landfrust‘, am 17. November, 14:00 Uhr

‚Landlust‘ und ‚Landliebe‘, gibt es neuerdings überall. Das Thema ist bis in die Feuilletons vorgedrungen, aber auch beliebig geworden. Bei einer ‚Landpartie‘ sind alle gerne dabei, aber auf Dauer dort leben? Denen, die professionell damit umgehen oder dort leben und bleiben wollen, ist das Bild oft zu stadtzentriert, zu romantisch. Es gibt eine Reihe von guten Ideen, früher Kongressen, jetzt Webtalks zum Thema, manch erfolgreiches Projekt, sogar junge und auch fitte ältere Rückkehrer.

Dennoch sind wir nicht ‚übern Berg‘ oder besser gesagt ‚hinterm Berg weg‘, es überwiegt immer noch der ‚Landfrust‘. Mit unserem

Referent Thomas Zebunke, einem von drei Regionalbeauftragten der hessischen Landesregierung für die Offensive ‘Land hat Zukunft – Heimat Hessen’, werfen wir einen Blick auf Fördermöglichkeiten und auf Ziele und Erfolge bei der Stärkung des ländlichen Raums.

Weitere Informationen und Anmeldung

Online-Seminar "Leerstandsmanagement für Kommunen", am 19. November, 14:00 Uhr

Die Schließungen auch großer Filialisten weisen darauf hin, dass die Einschränkungen in Folge des Lockdown die Wirtschaft stärker trifft als in der letzten Finanzkrise. Wir beleuchten die erwarteten Veränderungen sowie die bereits gemessenen Veränderungen und stellen digitale Instrumente für ein aktives Leerstandsmanagement vor. Denn insbesondere jetzt ist es wichtig, dass Kommunen proaktiv auf Eigentümer zugehen und den Immobilienmarkt aktiv begleiten. Grundvoraussetzung hierfür ist die Kenntnis von und die prozessorientierte Arbeit mit den örtlichen Leerständen.

Weitere Informationen und Anmeldung

Webtalk "Bürgerbeteiligung über digitale Immobilienplattformen", am 19. November, 15:00 Uhr

Städte sehen sich seit Jahren einem wachsenden Veränderungsdruck gegenüber. Die aktuelle Corona-Situation hat mancherorts die Leiden durch nachhaltige Veränderungen im Einzelhandel in den Fußgängerzonen erhöht. Kommunen, die sich diesen Herausforderungen aktiv entgegenstellen möchten, sehen sich einer defensiv agierenden Finanzierungs- bzw. Bankenlandschaft gegenüber.

Da wird der Ruf nach Finanzierungsalternativen immer lauter. Finanzielle Unterstützung in Form von Mezzanin-Kapital in Verbindung mit der Crowdfunding Plattform ist eine wirtschaftliche Alternative und moderne Form der Bürgerbeteiligung, mit der sich Bürger aktiv in den städtischen Gestaltungsprozess einbringen können.

Weitere Informationen und Anmeldung

Webtalk "Willkommen bei den Stadtrettern", am 1. Dezember, 14:30 Uhr

Mit diesem WebTalk begrüßen wir alle neuen Mitglieder im Netzwerk der Stadtretter. Neben einer allgemeinen Information, worum es bei den Stadtrettern geht, erläutern wir Ihnen, den Umgang mit der Plattform und wie Sie bei den Stadtrettern netzwerken können.

Weitere Informationen und Anmeldung

Nachlese zu unseren Veranstaltungen

ZUKUNFTSFÄHIGE INNENSTADT

"Wie weit geht die Verantwortung der Kommunen?" - darüber wurde am 03. November im Stadtretter-Webtalk von WerkStadtZukunft angeregt diskutiert: Unter anderem mit Martin Bieberle – verantwortlich für Stadtentwicklung in Hanau – und Wil Houben, Bürgermeister von Voerendaal NL und früherer Stadtrat für Stadtentwicklung in Heerlen (NL).

Ein echter europäischer Austausch mit über 30 kommunalen Teilnehmern – auch aus Österreich und der Schweiz. Den Impulvortrag von Hanna Neseker mit Beispielen erfolgreicher, zukunftsorientierter Innenstadtentwicklung aus Paris, Maastricht und Hanau finden Sie in unserer Nachlese zum WebTalk oder auch auf werkstadtzukunft.com.

Im anschließenden Gespräch mit Friedrich Doré erklärte Martin Bieberle, mit einem bereits 2019 für Hanau beschlossenen innenstadtweiten Vorkaufsrecht, das richtige Mittel in der Hand zu haben, um einem ‚Ausverkauf‘ der Innenstadt aktiv entgegengetreten und hinsichtlich der Durchsetzung der Stadtentwicklungsziele handlungsfähig zu bleiben. Zudem wurde für die Anmietung von Leerstandsflächen und Förderung kreativer Ladenideen mithilfe von Pop-Up-Stores nach „Pariser Vorbild“ jetzt kurzfristig ein kommunales Budget zur Verfügung gestellt. Die ersten beiden Läden wurden in diesem Herbst bereits eröffnet.

In den Niederlanden ist man ähnliche Wege städtischer Intervention schon vor 20 Jahre gegangen. Wil Houben hob dabei die gemeinsame Verantwortung von Politik, Eigentümern, Investoren und Nutzern als wesentliche Erfolgsfaktoren hervor – im Sinne eines echten „PPP (PublicPrivatePartnership) für die Innenstadt“.

Damit Innenstädte in Deutschland erfolgreich und zukunftsfähig entwickelt werden können, ist jetzt die Förderung einer personellen Ausrichtung/Ausstattung in den Städten ebenso notwendig wie z. B. die Ausweitung des Sofortprogramms "NRW Innenstadt 2020" auf alle Bundesländer.

Pressemeldungen

BTE Handelsverband Textil
Die Stadtretter: Initiative für lebendige Innenstädte

Der Handeslverband Textil berichtet über die Stadtretter und lässt unseren Mitinitiator Boris Hedde zu Wort kommen.

Zum Beitrag

Neue Stadtretter-Unternehmen und Partner

 

SCHIESSER AG
Tradition auf der einen Seite und dynamische Eigenschaften wie Zeitgeist, Modernität und Innovationskraft auf der anderen Seite – diese Werte zeichnen das Traditions-Unternehmen aus Baden-Württemberg aus. Gegründet 1875 von Jacques Schiesser in Radolfzell am Bodensee, blickt der Einzelhändler auf über 140 Jahre Firmengeschichte zurück. Schiesser Produkte begleiten Menschen ein Leben lang. So ist die Marke längst zum Synonym geworden für jene Kleidungstücke, die dem Menschen buchstäblich am nächsten sind.

https://www.schiesser.com

 

Miriam Beul, Gründerin und Inhaberin von MIRIAM BEUL - Texte + Talks, Netzwerkagentur für urbane Kommunikation ist neue Medienpartnerin der Stadtretter. Sie ist Wirtschaftsjournalistin, Business Influencerin und Moderatorin mit dem Fokus Real Estate. Miriam Beul war über zwei Jahrzehnte lang Autorin bei WELT, FAZ, Capital, Süddeutsche Zeitung, Handelsblatt sowie diversen Fachmagazinen. Für ihre Arbeit als Journalistin und Kommunikationsexpertin wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Drei Jahre lang hat sie als Mit-Gründerin und Inhaberin der Agentur textschwester Immobilienkommunikation GbR die Themen Urbanität, Real Estate und Lifestyle eng miteinander verknüpft und als Chefredakteurin des agentureigenen Onlinemagazins Autobahn-Immomag eine neue Form des clusterübergreifenden Storytellings mitgeprägt. Als Moderatorin hat Miriam Beul über 300 Events – vom Messetalk bis zum Galaevent – begleitet.

https://www.miriambeul.de

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Initiative – Die Stadtretter
Kurt-Blaum-Platz 1, 63450 Hanau
Tel.: +49 6181 99 129 33 | E-Mail: kontakt@die-stadtretter.de | www.die-stadtretter.de