Die Stadtretter Best-Practice-Netzwerk für Deutschland
Stadt und Land

Liebe Stadtretter*innen, 

im Fokus der letzten Woche stand bei uns sowohl die Stadt als auch der ländliche Raum. Am 18. September haben wir mit Ihnen diskutiert, wofür 500 Millionen Euro zur Rettung unserer Innenstädte am besten eingesetzt wären. Im Pressegespräch mit dem Hessischen Rundfunk lag der Fokus heute Vormittag dahingegen auf dem ländlichen Raum. Beide Veranstaltungen haben uns spannende Impulse geliefert.

Der HDE fordert 500 Millionen Euro zur Rettung der Innenstädte, die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sogar 1 Milliarde Euro als Städtebau-Notfalllfonds und für smarte Projekte zur Stärkung des stationären Einzelhandels. Wirtschaftsminister Altmaier plant einen Runden Tisch zur Rettung der Innenstadt. Wir haben daher zurecht bei den Stadtrettern gefragt: "500 Millionen Euro für unsere Innenstädte, wo einsetzen, Herr Altmaier?". Einig waren sich die Teilnehmer*innen der Diskussion, dass es keinen Sinn machen würde, das Geld über einen Schlüssel oder als Förderprogramm einzelnen Kommunen zukommen zu lassen. Bei einer Verteilung über einen Einwohnerschlüssel würde eine 20.000 Einwohner-Stadt mit gerade einmal 200.000 € gefördert. Das Geld sollte vielmehr zentral für bundesweite Maßnahmen eingesetzt werden. Als Ergebnis des Diskussionsforums können wir zusammenfassen:

  1. Die Städte brauchen engagierte und ausgebildete Handels- und Digitalkümmerer. Nur so gelingt es, Leerstände qualitativ nachzuvermieten, den stationären Einzelhandel zu digitalisieren und eine nachhaltige und einheitliche Verzahnung von "On- und Offline" zu gewährleisten und die Händler vor Ort durch eine persönliche Ansprache mitzunehmen.
  2. Es bedarf einer einheitlichen Qualifizierung der zuvor genannten Funktionen in Form einer Akademie / Ausbildung.
  3. Das "Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020" könnte als Blaupause auf Bundesebene dienen. Hier werden neben der Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen durch die Kommunen und begünstigte Weitervermietung auch Beratungs- und Planungsleistungen zum Anstoß eines Zentrenmanagements gefördert.

Wir werden diese Impulse in den kommenden Tagen weiterverfolgen und Herrn Altmaier zukommen lassen.

Der Hessische Rundfunk bereitet im Zuge der ARD-Themenwoche "Wie möchten wir leben?" derzeit eine umfassende Recherche zum ländlichen Raum vor. Ein Baustein hierfür war unser Pressegespräch „Ländlicher Raum – Rezession oder Renaissance“ am 23. September. Mit über 20 Teilnehmer*innen konnten wir die Herausforderungen und Chancen für den ländlichen Raum diskutieren. Wichtigste Erkenntnis: Der ländliche Raum erfährt eher eine Renaissance als eine Rezession, zumindest in den Mittelstädten. Voraussetzung dafür ist aber, dass Menschen dort nicht nur mit hoher Qualität Leben, sondern auch Arbeiten können. Daher sind Investitionen in den Breitbandausbau und in neue Konzepte, wie Co-Working-Spaces unabdingbar. Einig waren sich die Teilnehmer*innen darin, dass es bessere und unkompliziertere Förderbedingungen bedarf. Wichtig ist aber auch hier: Ohne lokale Kümmerer, die vor allem die Menschen vor Ort für Projekte begeistern können, gelingt es nicht, den Herausforderungen im ländlichen Raum zu begegnen.

Ihr Team der Stadtretter

Impuls der Woche

Unseren Impuls der Woche hat Olaf Steinhage, Managing Partner und Geschäftsführer der MRP Consult Germany GmbH

„Stellen wir uns einmal vor, wir hätten 100.000 Hotelzimmer in Berlin – und keiner käme zu Besuch!

235.000 Menschen würden Ihren vom Tourismus abhängigen Job verlieren,11,5 Mrd. Euro würden den Hotels, Geschäften, Gastronomien, Veranstaltern, Museen, Gästeführern, Lieferanten und Menschen der Stadt fehlen. Und der Stadt würden die Besucher fehlen, fröhliche, bunte, lebenslustige, interessierte, große und kleine Gäste, die eine Stadt so interessant und lebenswert machen. Dann merken wir vielleicht, dass Hotel noch mehr sein kann – mehr sein muss – als eine mehr oder weniger luxuriöse Schlafstätte für Fremde!

Zum Beispiel ein netter Nachbar, der mir Raum gibt, wenn mein Homeoffice zu eng wird, der so nett ist, meine Pakete anzunehmen, der mir hilft, mich gesund zu ernähren, meinen Kindern vielleicht Raum zum Lernen und Spielen und den Großeltern für ein paar Tage ein Zuhause auf Zeit bietet.

Ich bin gespannt, welche Rolle das »Hotel der Zukunft« in Zukunft für die Stadt spielen wird.“

Diskutieren Sie den Impuls der Woche mit uns.

Aktuelle Informationen

Ihre Idee für die "Innenstadt der Zukunft" im Rahmen des Innovationsprojekt "Innenstadt 2030+ | Future Public Space" von Fraunhofer IAO und Stadtrettern

Das Fraunhofer IAO sammelt im Rahmen einer Innovationsoffensive »Innenstadt 2030+ | Future Public Space« Meinungen zum Thema, wie die öffentlichen Räume und die Innenstädte in der Zukunft aussehen könnten.

Haben Sie Ideen, was der öffentliche Raum der Zukunft beinhalten sollte? Dann melden Sie sich über den untenstehenden Button beim Fraunhofer IAO und werden Sie Teil der Zukunftsideensammlung!
 
Wie geht es nach der Anmeldung weiter:
 
Nachdem die Anmeldung eingegangen ist, werden Sie für den 28.09.2020 in ein digitales Studio einladen. Dort können Sie Ihr Statement und Ihren Kreativbeitrag professionell per Video aufzeichnen lassen. Ihr Beitrag wird vom Fraunhofer IAO für wissenschaftliche Zwecke und zusätzlich für ein Video des Kick-Off Events am 14.10.2020 verwendet, sodass Sie die Chance haben, Teil der öffentlichen Diskussion der Räume der Zukunft zu werden.

Weitere Informationen zum Innovationsprojekt

 

Idee anmelden
Die nächsten Veranstaltungen

+++Besonderes Event+++

WebTalk mit Futurologe Max Thinius: “Die größte Zukunft aller Zeiten”, am 06. Oktober um 10 Uhr

Wie werden wir in Zukunft leben, wohnen und arbeiten?
Digitalisierung wird ab heute in den nächsten 5-15 Jahren unseren gesamten Alltag umkrempeln. Wir werden anders wohnen, arbeiten, uns bewegen, unseren Alltag gestalten. Innenstädte werden anders aussehen. Dörfer und kleinere Städte haben die Chance wieder zu wachsen, denn es werden zunehmend mehr Menschen in kleinere urbane Strukturen ziehen wollen. Neue digitale Metropolen können an Orten entstehen, die niemand für möglich gehalten hat. Das alles funktioniert natürlich nicht automatisch, sondern nur dann, wenn man auch etwas dafür tut.
Max Thinius zeigt im WebTalk bei den Stadtrettern in anschaulichen und sehr unterhaltsamen Beispielen und Szenarien wie wir den Alltag erleben werden … und fast noch wichtiger: wie wir ihn gestalten können. Ab sofort.

https://www.die-stadtretter.de/events/webtalk-die-groesste-zukunft-aller-zeiten-mit-futurologe-max-thinius/

6. Roundtable | Filialschließungen “GALERIA Karstadt Kaufhof”, am 29. September um 10 Uhr

https://www.die-stadtretter.de/events/6-roundtable-filialschliessungen-galeria-karstadt-kaufhof/

WebTalk “Innenstadt der Zukunft” am 29. September um 14 Uhr

https://www.die-stadtretter.de/events/webtalk-innenstadt-der-zukunft/

WebTalk “Vitale Standorte – Zukunft mit System und digital gestützt”, am 02. Oktober um 10 Uhr

https://www.die-stadtretter.de/events/vitale-standorte-zukunft-mit-system-und-digital-gestuetzt/

3. Roundtable "Leerstandsmanagement und qualitative Nachvermietung" – Schwerpunktthema BID / ISG, am 06. Oktober um 13 Uhr

https://www.die-stadtretter.de/events/3-roundtable-leerstandsmanagement-und-qualitative-nachvermietung/

Webtalk "Willkommen bei den Stadtrettern", am 6. Oktober, 14:30 Uhr

https://www.die-stadtretter.de/events/willkommen-bei-den-stadtrettern-2/

Best Practices und Handlungsempfehlungen

Über Digitalisierungsstrategien und Evaluation

“Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen.” Und wer seine Zukunft nicht aktiv steuert, steuert in eine ungewisse Zukunft. Also besser einsteigen in die digitale Transformation, statt aussteigen?! Doch was macht eine gute, individuelle Digitalstrategie aus? Hierauf geht Eva Gancarz von cima.digital ein.

https://www.die-stadtretter.de/ueber-digitalisierungsstrategien-und-evaluation/

LoRaWAN als leistungsfähiges Netzwerk

Die LoRaWAN-Technologie ergänzt das bestehende Digitalnetz um eine leistungsstarke Funkübertragung und bietet damit insbesondere für Anwendungen aus dem Bereich SmartCity und Internet Of Things (IOT) eine gute Grundlage. Der Main-Kinzig-Kreis plant diese Technologie im Kreis verstärkt auszubauen. Die Hintergründe und Ziele stellt Walter Dreßbach vom Referat für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur im Stadtretter-Netzwerk dar.

https://www.die-stadtretter.de/lorawan-als-leistungsfaehiges-netzwerk/

Neue Stadtretter-Unternehmen und Partner

ehret+klein ist ein interdisziplinäres, hoch qualifiziertes Team aus rund 80 Ingenieuren, Kaufleuten, Projektentwicklern und Spezialisten. Das Unternehmen arbeitet täglich daran, Immobilienwerte zu entwickeln und langfristig zu erhalten. ehret+klein ist dabei optimal vernetzt und arbeitet vertrauensvoll mit einem Netzwerk ausgesuchter lokaler Partner zusammen.

ehret+klein kreiert, plant, realisiert und vermarktet Immobilien und Quartiere für Investoren und Partner. Indem der gesamte Lebenszyklus einer Immobilie betrachtet wird, vereint das Unternehmen strategisch-planerische Arbeit mit schöpferisch-intelligentem Vorgehen.

https://www.ehret-klein.de

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